Lokalaugenschein am Unfallort

Großer Schock – "Mama, der Zug hat ein Kind überfahren"

Ein Bub (6) wurde von einem Zug erfasst, war auf der Stelle tot. "Heute" sprach mit einer Frau, deren Tochter während des Unfalls im Waggon saß.
Johannes Rausch
05.06.2025, 13:09
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Der Schock sitzt noch immer tief: Eine 27-Jährige war am Montagnachmittag mit ihren Söhnen (6, 8) im Gewerbegebiet Eferding in der Nähe der Haltestelle der Linzer Lokalbahn unterwegs. Wie berichtet, radelte plötzlich der jüngere Bub weg, war laut Polizei rund 15 Meter von seiner Mutter entfernt.

Während die Lichtsignalanlage rot anzeigte, fuhr das Kind auf die Eisenbahnkreuzung. Trotz Notbremsung erfasste der Triebwagen den Sechsjährigen mit seinem Rad frontal und schleifte ihn mehrere Meter bis zum Stillstand mit. Der Notarzt konnte nur mehr den Tod des Buben feststellen.

Zwei Kerzen am Unfallort

"Heute" war wenige Stunden nach dem Unglück am Unfallort in der 4.200-Einwohner-Gemeinde. Im Gewerbegebiet, einem Vorort, reiht sich eine Firma an die nächste, dazwischen stehen Einfamilienhäuser. Unter einem Andreaskreuz neben dem Bahnübergang stehen zwei Kerzen, eine rote und eine weiße. Nur vereinzelt sind ältere Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs.

Frau S. (Name geändert; Anm.) aus Eferding holte im Moment des Unglücks gerade ihre Tochter (18) ab, die sich im Zug befand. Auf sie wartend, erhielt die Mutter die Nachricht: "Mama, wir haben Verspätung. Der Zug hat ein Kind überfahren", berichtet S., die in der Nähe der Unfallstelle arbeitet, im Gespräch. "Jeder war verdattert. Erst nach 45 Minuten durften die Passagiere den Waggon verlassen."

Die 18-Jährige habe beobachtet, dass das Kind auf den Schienen gestanden sei. Der Lokführer habe es gesehen und zu hupen begonnen. Er habe sofort gebremst, da sei es aber "schon zu spät" gewesen.

Bereits zuvor, am Weg zur Haltestelle, habe S., wie sie schildert, eine Sirene gehört: "Rettung und Feuerwehr sind vorbeigefahren. Später habe ich schon den Leichenwagen gesehen."

„Rettung und Feuerwehr sind vorbeigefahren. Später habe ich schon den Leichenwagen gesehen.“
Frau, die ihre Tochter an Bahnhaltestelle abholte

Grundsätzlich habe sie ein mulmiges Gefühl, wenn sie an diese Stelle denkt: "Seit 20 Jahren wohne ich in Eferding, das war jetzt der dritte Todesfall an dieser Stelle. Dieser Bahnübergang ist sehr gefährlich."

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 05.06.2025, 18:11, 05.06.2025, 13:09