Sie halten das Land seit Monaten in Atem: Dutzende Bombendrohungen – hauptsächlich gerichtet gegen Schulen. Zuletzt kam es Ende Mai zu einer beispiellosen Serie: Binnen drei Tagen erhielten über 50 Schulen in ganz Österreich Droh-Mails.
Betroffen waren Standorte in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und weiteren Bundesländern. Das Innenministerium bestätigte daraufhin länderübergreifende Ermittlungen. Denn: Auch in Bayern gab es jüngst vergleichbare Fälle – jetzt wird ein möglicher Zusammenhang geprüft.
Eine Vermutung: Hintergrund der Mails könnte das sogenannte Swatting sein – dabei werden mit erfundenen Bedrohungen Großeinsätze der Polizei provoziert. Besonders oft sind Lehrer, Schulen, Politiker und YouTuber die Opfer.
Unterdessen wird aber auch in Oberösterreich konstant gegen Einzeltäter ermittelt, erklärt Ulrike Breiteneder von der Linzer Staatsanwaltschaft "Heute": "Morgen haben wir die Hauptverhandlung gegen einen Jugendlichen, der drei Schulen gedroht haben soll."
Der 15-Jährige muss sich am Freitagvormittag in der Landeshauptstadt verantworten. Dem Teenie wird vorgeworfen, am 7. Mai Bombendrohungen an drei Schulen verschickt zu haben – darunter eine in Linz, eine in Traun (Bez. Linz-Land) und eine weitere in St. Veit an der Glan (Kärnten). Dem Angeklagten drohen bis zu eineinhalb Jahre Haft.
Auch für eine Schule im Bezirk Vöcklabruck gab es am Mittwoch Klarheit: Am 28. Mai ging dort die erste Drohung ein, am Montag die nächste – zwei Tage später wurde es dann ernst: Weil auf die Nachrichten keine Antwort kam, untermauerte der Mail-Autor sein Vorhaben.
Die Folge: Rund 500 Schüler und Lehrer wurden evakuiert. Kurz darauf gab es aber schon den Ermittlungserfolg: Ein 14-Jähriger wurde ausgeforscht – er soll die Drohungen gegen seine eigenen Schule gerichtet haben. Wie die Polizei am Mittwoch erklärte, ist der Teenie geständig.