Sexuell anzügliche Rufe, Pfiffe oder Gesten erleben viele Frauen regelmäßig – auch in Wien. Die wenigsten empfinden dieses Verhalten als Kompliment – vielmehr fühlen sie sich dadurch verunsichert oder herabgewürdigt. Während es in Ländern wie Frankreich, Spanien oder den Niederlanden bereits gesetzlich verboten ist, gibt es in Österreich derzeit keine eigene Regelung dazu.
Auch der "Couchgeflüster"-Podcasterin Leonie-Rachel Soyel ist so etwas kürzlich passiert – und sie ist nicht allein: Im Gespräch mit "Heute" berichten einige Wienerinnen von ähnlichen Erfahrungen.
„Ich denke, jede Frau hat sowas erlebt. Ich hasse sowas!“Annawurde bereits mehrmals Opfer von Catcalling
>> Im Video: So erleben Frauen Catcalling im Alltag
Viele berichten von Pfiffen, Sprüchen oder unangenehmer Nähe – im Bus, auf der Straße oder an der Haltestelle. "Das sind oft blöde Kommentare von hinten. Aber ich stell mich nicht mit drei Männern hin, ich ignorier’s und geh weiter", sagt Viktoria. Theresa ergänzt: "Es ist furchtbar, dass es so normal ist! Ich hab’s lange toleriert, aber jetzt wehre ich mich."
Auch Emilia lässt sich das nicht immer gefallen: "Wenn sie aus dem Auto rufen, schreie ich manchmal genau sowas zurück." Gleichzeitig berichtet sie von Unsicherheit: "Man denkt sich: Wenn ich jetzt was sage, passiert vielleicht was."
Anna geht aktiv gegen Catcalling vor: "Ich ignoriere sowas nie. Wenn ich es sehe, mische ich mich ein!" Dennoch fühlen sich viele allein gelassen – auch, weil es in Österreich keine klare gesetzliche Regelung gegen Catcalling gibt.
Drei Männer äußerten sich ebenfalls: Stefan zeigt sich empört: "Ich schäme mich für die Männer, die das tun!" Leo betont, wie wichtig Zivilcourage sei: "Man muss dazwischengehen und helfen!"
Gleichzeitig zeigt das Statement von Hans, wie unterschiedlich sexuelle Belästigung wahrgenommen wird: "Früher war das alles lockerer. Wenn ich eine Frau nur streife, ist das keine sexuelle Belästigung, oder?"