SP-Minister gegen Lockerung

"Ja zu Verbrenner-Aus": Hanke fährt VP-Kurs nicht mit

Beim in der EU ab 2035 geplanten Verbrenner-Aus fahren die Koalitionspartner ÖVP und SPÖ nicht in gleicher Spur. "Heute" weiß, wo es sich spießt.
Angela Sellner
30.09.2025, 10:45
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In der EU sollen ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrenner-Motor mehr zugelassen werden. Seit geraumer Zeit regt sich gegen das totale Verbot für neue Verbrenner Widerstand – die europäische Automobilindustrie würde das nicht verkraften, argumentieren Befürworter eines Aufschnürens der EU-Entscheidung.

Auch in der EU selbst ist das an und für sich beschlossene Verbrenner-Aus ab 2035 nicht mehr in Stein gemeißelt. Es könnte, nicht zuletzt auf Druck der deutschen Automobilindustrie, noch einmal evaluiert werden.

Technologieoffenheit statt Verbot

Auch VP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat das Thema auf der Agenda. Zu einem Gespräch über die Zukunft der Automobilindustrie traf er in der Vorwoche seine deutsche Amtskollegin Katherina Reiche  (CDU) in Berlin und plädierte für ein Aus des Verbrenner-Aus. Gemeinsam fordern beide Wirtschaftsminister Technologieoffenheit statt Verboten und die Anerkennung von CO₂-neutralen Kraftstoffen wie E-Fuels – bisher gelten in der EU-Regelung nur reine Elektroautos als emissionsfrei.

"Wenn wir das (Verbrenner-)Auto aus Europa vertreiben, vertreiben wir Arbeitsplätze. Die europäische Automobilindustrie steht unter Druck – und mit ihr 300.000 Jobs in Österreich, die direkt und indirekt daran hängen", so Hattmannsdorfer.

Hanke: "Stehe zum Verbrenner-Aus 2035"

SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke spricht sich hingegen klar gegen ein wieder Aufweichen des Verbrenner-Verbots aus. "Ein Zick-Zack-Kurs beim Verbrenner-Aus schadet dem Standort", erklärt Hanke in einem Instagram-Posting.  Das Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2035 hingegen schaffe Planungssicherheit für die gesamte Mobilitätsbranche. "Eine Lockerung dieses Ziels ist kontraproduktiv", so Hanke.

Denn die Industrie und die Menschen bräuchten klare Vorgaben. Das befördere Innovation, Investitionen und somit Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig sei die "Dekarbonisierung des Verkehrs ein zentraler Baustein auf unserem Weg zur Mobilitätswende und zur Klimaneutralität 2040".

Immer mehr E-Autos

Zudem entwickle sich die E-Mobilität in Österreich gut: Anfang 2020 waren erst fünf Prozent aller Neuzulassungen E-Fahrzeuge. Heute ist es jede fünfte. "Ein massiver Anstieg, der zeigt: Die E-Mobilität ist in unserer Gesellschaft angekommen", so Hanke.

"Autos mit alternativen Antrieben werden günstiger und leistungsstärker", hält der SP-Minister fest. Das sei nur möglich, weil die Automobilindustrie in Europa wisse, wohin die Reise geht. Ein Aufweichen der Ziele führt jedoch immer zu Unsicherheit und Investitionshemmung. "Das wird es mit mir nicht geben. Ich stehe zum Verbrenner-Aus 2035", macht Hanke klar.

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