Die Bundesregierung will die Mobilitätswende vorantreiben – das sei entscheidend, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, so Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) am Dienstag bei der Vorstellung des neuen E-Mobilitätsprogramms "eMove Austria".
Fast eine halbe Milliarde Euro steckt das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur in den kommenden zwei Jahren in den Ausbau der Elektromobilität – vor allem in Schnellladestationen.
„Bis 2030 sollen 95 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher innerhalb von zehn Kilometern eine Schnellladestation zur Verfügung haben.“Peter HankeMobilitätsminister (SPÖ)
"Heute geben wir den Startschuss für das nächste Kapitel auf dem Weg zur Mobilitätswende", erklärte Hanke. Die E-Mobilität sei – neben dem öffentlichen Verkehr – der wichtigste Hebel, um den Verkehr nachhaltiger zu gestalten.
Aktuell gibt es in Österreich 225.000 zugelassene E-Autos (Pkw). Heuer gab es im März mit 6.122 Neuzulassungen einen Top-Wert. "Die Reichweiten werden immer größer, die Preise haben sich ein Stück weit eingependelt", so Hanke.
Bei der Evaluierung der bisherigen Fördermodelle sei aufgefallen: Während E-Autos sich auch ohne Zuschüsse weiterhin recht gut verkaufen, hapert es vielerorts an der Ladeinfrastruktur. Genau hier setzt "eMove Austria" an. 2025 fließen 260 Millionen, 2026 weitere 220 Millionen Euro in die E-Mobilität – der Löwenanteil davon in neue Schnellladestationen.
Besonders in unterversorgten Regionen soll es kräftig vorangehen: 2026 fließen 30 Millionen Euro allein in Schnelllader auf dem Land – dreimal so viel wie 2024.
"Wenn das infrastrukturelle Angebot stimmt, ist auch die Bereitschaft zum Umstieg auf E-Mobilität höher", erklärte Hanke. Bis 2030 sollen 95 Prozent der Bevölkerung eine Schnellladestation im Umkreis von zehn Kilometern erreichen können. "Dieses Ziel ist ambitioniert, aber machbar", so der Minister.
Auch die Förderlogik wird überarbeitet. Nicht mehr Gießkanne, sondern gezielter Einsatz lautet die Devise. "Wir setzen jeden Euro dort ein, wo er die größte Wirkung erzielt", so Hanke unter Verweis auf wissenschaftliche Begleitung und regelmäßige Evaluierungen.
Bei "eMove Austria" handelt es sich um ein umfassendes Maßnahmenpaket, das unter vier Säulen organisiert ist:
eCharge: Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur – besonders im ländlichen Raum
eBus: Förderung emissionsfreier Busflotten
eTruck: Unterstützung beim Umstieg auf E-LKWs inklusive Ladeinfrastruktur
eRide: Anreize für private und betriebliche E-Fahrzeuge.
Gefördert wird künftig unter anderem:
– bis zu 60 % für öffentliche Schnelllader (eCharge)
– bis zu 60 % der Mehrkosten für E-LKWs und 40 % für die zugehörige Infrastruktur (eTruck)
– bis zu 60 % für emissionsfreie Busflotten und deren Ladeinfrastruktur (eBus).
Doch nicht nur Geld fließt: Parallel arbeitet das Ministerium an Reformen, etwa mit der Asfinag, um den Ausbau von Lademöglichkeiten an Autobahnen zu beschleunigen. "'eMove Austria' soll der Anstoß für eine gelungene Mischung aus Förderungen und notwendigen Initiativen sein, die E-Mobilität für uns alle attraktiver machen", so Hanke.
Ein jährlicher Leistungsbericht soll für Transparenz sorgen – mit klaren Zahlen und Erkenntnissen, was funktioniert und was nachjustiert werden muss. Auch eine Online-Plattform ist geplant, auf der Entwicklungen, Projekte und Daten rund um das Programm veröffentlicht werden.