Warum es noch schlimmer wird

Hagel-Unwetter – Millionenschäden im Osten Österreichs

Der erste Hagelschlag des Jahres hat in Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland Millionenschäden verursacht. Und es wird schlimmer.
Bernd Watzka
05.05.2025, 15:19

Bestürzung herrscht unter Bauern nach dem ersten Hagelunwetter im heurigen Jahr. Der Niedergang am ersten Mai-Wochenende verursachte massive Schäden in der Landwirtschaft. Betroffen waren insbesondere das Marchfeld in Niederösterreich sowie Teile der Steiermark und des südlichen Burgenlands.

Niederösterreich: Schäden im Gartenbau

Im niederösterreichischen Marchfeld verursachte ein Hagelunwetter bereits Samstagnachmittag schwere Schäden. Vor allem Kulturen des Gartenbaus (neben Ackerkulturen) wurden geschädigt. Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Niederösterreich beläuft sich nach ersten Erhebungen der Österreichischen Hagelversicherung auf 500.000 Euro.

Steiermark: Obstbau und Netze betroffen

Sonntagnachmittag zog ein Hagelunwetter über die Bezirke Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. Besonders betroffen waren Kulturen des Obstbaus sowie die dazugehörigen Netzkonstruktionen, aber auch Ackerkulturen wurden geschädigt. Der Schaden in der Steiermark wird aktuell mit 800.000 Euro beziffert.

Burgenland: Hagel trifft Obstkulturen

Die Unwetter zogen am Wochenende weiter über den Süden des Burgenlandes hinweg. In den Bezirken Güssing und Jennersdorf kam es durch einen Hagelschlag zu Schäden vor allem an Obstkulturen. Auch Grünland und Ackerkulturen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der vorläufige Gesamtschaden beträgt 600.000 Euro.

Gesamtschaden knapp 2 Millionen Euro

Innerhalb eines Tages summieren sich somit die ersten Hagelschäden des Jahres in der Landwirtschaft somit auf 1,9 Millionen Euro. Die detaillierte Schadenserhebung durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung hat bereits begonnen.

„Wetterextreme nehmen – bedingt durch den Klimawandel – in Häufigkeit und Intensität zu“
Mario WinklerÖsterreichische Hagelversicherung

"Werkstatt unter freiem Himmel" bedroht

Die beginnende Hagelsaison zeige, "wie verletzbar die Landwirtschaft" ist – und wie sehr die Klima-Erwärmung derartige Extremwetterereignisse anheizt. "Faktum ist: Wetterextreme nehmen – bedingt durch den Klimawandel – in Häufigkeit und Intensität zu und treffen die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel zuallererst und am stärksten", so Mario Winkler von der Hagelversicherung zu "Heute".

Hagelbildung und Einfluss des Klimawandels

Hagel entsteht in kräftigen Gewitterwolken, wenn Aufwinde Eiskörner in kalte Höhen befördern – bis sie schwer genug sind, um herunterzufallen. Eine Zunahme von Großhagel (Hagelkörner mit > 2 cm Durchmesser) wird in vielen meteorologischen Modellen vorhergesagt.

In der Schweiz, Süddeutschland und Norditalien wurde bereits ein Anstieg intensiver Hagelereignisse beobachtet. Auch die Versicherungsschäden durch Hagel haben dort deutlich zugenommen, besonders im Sommerhalbjahr.

Massiver Hagel beschädigte Netzanlagen im Südburgenland
HV

Drei Klimawandel-Effekte auf den Hagel

  • Stärkere Aufwinde: Mehr Energie in der Atmosphäre bedeutet kräftigere Aufwinde – dies führt zu größeren Hagelkörnern.
  • Häufigkeit schwerer Hagelstürme: Kann in bestimmten Regionen zunehmen, vor allem in Mittel- und Südeuropa.
  • Geografische Verschiebungen: Regionen, die früher wenig Hagel kannten, könnten künftig deutlich öfter betroffen sein.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 16:01, 05.05.2025, 15:19
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite