Auch wenn es in Österreich (und im Rest der Welt) immer heißer wird, sollte man beim Thema Verhütung weiterhin einen kühlen Kopf bewahren. Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin der "Süddeutschen Zeitung", beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Klima-Erwärmung.
In ihrem neuen Buch "Klimaresilienz" (C. Bertelsmann; 22,70 Euro) beschreibt sie, wie steigende Temperaturen das physische und psychische Wohlbefinden von uns Menschen beeinflussen – und welche Gefahren drohen.
Die Klima-Erwärmung werde die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen. Berndt warnt davor, dass die Hitze beispielsweise auch die Zuverlässigkeit der Antibabypille beeinträchtigen könnte. Denn für Hormone ist Hitze schädlich. Das betreffe nicht nur Schilddrüsenmedikamente, warnt Berndt: "Die Antibabypille wirkt vielleicht nicht mehr so zuverlässig."
Der Temperaturanstieg sorge zudem für mehr Hitzetote. Weil etwa im Frühjahr die Zahl der Wolken abnimmt, steige auch das Hautkrebsrisiko. Höhere Temperaturen lassen außerdem die Frühgeburtenraten hochgehen.
Selbst die Redewendung vom "sonnigen Gemüt" sei ein Trugschluss, denn unser Gehirn ist bei Hitze anfällig. So steige bei höheren Temperaturen etwa die Zahl der psychischen Erkrankungen.
Die auf Gesundheitsthemen spezialisierte Journalistin drückte sich lange um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Körper: "Ich hatte Sorge, dass mich das total runterzieht." Dann merkte sie aber, dass es besser sei, sich den Sorgen zu stellen. Psychische Widerstandskraft, die der Begriff Resilienz umschreibt, könne uns laut Berndt "im Umgang mit Krisen stärken".
Allen Schulen rät Berndt, sich neue Termine für sommerliche Sportaktivitäten zu suchen, die oft gegen Ende des Schuljahres stattfinden: "Inzwischen ist der Juli nicht mehr der Juli von früher. Warum sollte nicht schon an den Eisheiligen im Mai gerannt, gesprungen und geworfen werden?", sagt Berndt.
Was die Klima-Erwärmung mit der "Pille" zu tun hat
Das Ausmaß der derzeitigen globalen Erwärmung setzt die hormonelle Wirksamkeit der Antibabypille (zumindest noch) nicht herab – aber indirekte Effekte durch höhere Temperaturen oder Extremwetter könnten bereits heute massiven Einfluss haben. Denn die "Pille" enthält künstliche Hormone, deren Wirksamkeit stark von regelmäßiger Einnahme und richtiger Lagerung abhängt.