Die Ersparnisse eines ganzen Arbeitslebens hatte ein Pensionist innerhalb kürzester Zeit verzockt: Der 72-jährige Heinrich* (Name von der Redaktion geändert) verlor über 500.000 Euro in einem Online-Casino – und glaubte, dieses Geld für immer verloren zu haben.
Ohne große Erwartungen wandte sich der Pensionist an das Wiener Start-up "M&S Prozessfinanzierung". Nun hat der 72-Jährige sein Geld wieder zurück – so ist es dazu gekommen.
Der in die finanzielle Schieflage geratene Mann erzählte der "M&S Prozessfinanzierung" von seinem Schicksal. Die Finanz-Experten erklärten ihm, dass das Online-Casino seine Dienste illegal angeboten habe – und es daher Chancen gebe, das verlorene Geld zurückzuerlangen.
"Es war mehr ein Akt der Verzweiflung als wirklicher Glaube an den Erfolg", erinnert sich der 72-jährige Heinrich. Doch er wurde beruhigt: Für ihn würden keine Kosten entstehen. Also willigte er ein.
Die "M&S Prozessfinanzierung" – gegründet von den beiden jungen Wienern Cristobal Svoboda und Benjamin Malaiev – spezialisieren sich auf Fälle, in denen Privatpersonen auf scheinbar aussichtslose Weise gegen große Anbieter vorgehen müssen.
"In der Vergangenheit hatten wir öfter mit Beträgen im hohen fünfstelligen Bereich zu tun, die wir erfolgreich – meist in Zusammenarbeit mit unseren Partnerkanzleien – zurückfordern konnten", erklärt Svoboda. "Doch dieser Fall war ein ganz anderes Kaliber. Besonders, da der Kunde beim Erstgespräch deutlich niedrigere Verluste angegeben hatte."
Ein Gerichtsverfahren hätte sich über Jahre hingezogen, die Kosten für den 72-jährigen Wiener wohl immens gestiegen. Doch dem Wiener Start-Up gelang es, eine Einigung zu erzielen – und das in erstaunlich kurzer Zeit: Bereits drei Monate nach dem Erstgespräch war das Geld auf Heinrichs Konto zurücküberwiesen. Heute ist der Pensionist überglücklich. "Es fühlt sich an wie eine zweite Chance – und die werde ich nicht noch einmal verspielen."
Heinrich appelliert an alle Betroffenen, sich Hilfe zu suchen – ob durch Therapie, Schuldnerberatung oder juristische Unterstützung. Denn: In vielen Fällen gibt es durchaus Wege, verlorenes Geld auf legalem Weg zurückzufordern.
Das bestätigt auch Anwalt Mario Tupy im "Heute"-Talk: "Die Rechtslage in Österreich ist eindeutig: Wer seine Verluste nachweisen kann, hat sehr gute Chancen, diese zurückzuerhalten – die Gerichte entscheiden in solchen Fällen regelmäßig zugunsten der Spieler."
Therapie- und Beratungsstelle für Verhaltenssucht - Sigmund Freud Privatuniversität Wien (1010 Wien)
Wie "Heute" bereits im März berichtete, sind gerade suchtgefährdete Spieler in illegalen Online-Casinos willkommen, "denn sie bringen den meisten Umsatz", so Anwalt Oliver Peschel. "Jährlich versickern hunderte Millionen Euro bei Online-Casinos in Steueroasen wie Malta, Zypern oder Curacao – mehr dazu hier.