Derzeit wütet in Kroatien ein großer Waldbrand. Mehrere beliebte Urlaubsorte an der Adria-Küste sind betroffen. Der Feuerwehr zufolge sei die Lage dramatisch. Mehrere Bewohner und Touristen mussten bereits bzw. werden aktuell evakuiert.
Zudem musste ein Abschnitt der Autobahn entlang der Küste zwischen den Orten Omis und Dubce gesperrt werden. Mehrere Häuser, Hotels und Autos fielen den Flammen bereits zum Opfer. Den Einsatzkräften am Boden werden durch Löschflugzeuge unterstützt. Dennoch begünstigen Trockenheit, Hitze, starker Wind und die leicht entzündlichen Kiefernwälder in der Region die Ausbreitung des Feuers.
Unterdessen geht die Polizei dem Verdacht der Brandstiftung nach. Dem stellvertretenden Polizeichef von Split-Dalmatien, Siniša Mihanović, zufolge seien in den Gegenden von Omis und Makaska umfassende Ermittlungen durchgeführt worden. Aufgrund der aktuellen Beweislage gehe man davon aus, dass das Feuer gelegt wurde.
Dafür spreche etwa, dass in der Nähe des Orts Makarska auf einem kleinen Areal an drei verschiedenen Stellen gleichzeitig Feuer ausgebrochen sei. Unklar ist, ob es sich um einen oder mehrere Brandstifter handelt. Vernehmungen früherer erwiesener Brandstifter seien im Gange, berichten mehrere kroatische Medien unter Berufung auf die Polizei.
Wie das kroatische Nachrichtenportal "24sata.hr" berichtet, gibt es bereits die ersten Meldungen von Verletzten. Demnach seien am Samstag gegen 13.30 Uhr insgesamt 80 Menschen im Rathaus Ribnjak in Omis eingetroffen, unter ihnen auch 20 Kinder. Die Meisten von ihnen seien Touristen gewesen, die aufgrund der Flammen aus anderen Orten evakuiert wurden.
Unter ihnen hätten sich zahlreiche Leichtverletzte befunden. Besonders schwer habe es den Kommandanten einer örtlichen Feuerwehr erwischt. Laut dem Bericht habe er "Verbrennungen an der Hälfte seines Gesichts" erlitten und wurde in ein Krankenhaus nach Split gebracht.
Brankica Božinović, eine Ärztin des Rettungsdienstes von Omis, sagte gegenüber "24sata.hr", dass man bereits mehrere Verletzte, Herzpatienten, Asthmatiker versorgt hätte. Demnach würden sich die meisten Verletzungen auf leichte Verbrennungen am Körper, Fremdkörper im Auge – meist Staubpartikel – sowie offene Wunden, die bei der Flucht zum Strand entstanden sind, beziehen.