Nach Julia Scheibs Sieg bei den Damen jubeln auch die ÖSV-Herren im ersten Rennen der Weltcup-Saison über das erste Podium. Unter schwierigen Verhältnissen musste sich Topstar Marco Schwarz am Sonntag im Riesenslalom von Sölden nur Ski-Dominator Marco Odermatt geschlagen geben.
Wie viel der Erfolg nicht nur dem Team nach einer durchwachsenen Vorsaison bedeutet, sondern speziell Schwarz selbst, wurde spätestens im ORF-Interview direkt nach der Zieldurchfahrt deutlich.
Schwarz rang vor dem Mikro von Anchor Rainer Pariasek um seine Fassung, verdrückte einige Tränen, presste dann heraus: "Es war zach … ich möchte allen danken, die mir da durchgeholfen haben."
Was "Blacky" meint? "Es war eine irrsinnig harte Zeit. Eine irrsinnig schmerzhafte Zeit. Dann aber auch mental. Ich habe viel gehadert mit mir. Ich habe mir auch einen riesigen Druck auferlegt. Es hat jetzt lange gedauert, aber ich bin mega happy, dass es da mit dem zweiten Platz geklappt hat."
Schwarz hatte sich nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft, keine leichte Comeback-Saison gehabt.
Ob er über zweiten Platz im ersten Rennen daher überrascht sei? "Ja schon. Es war eine gute Vorbereitung, aber ich war nie bei den Schnellsten dabei. Rennen ist dann doch immer was anderes. Da kann ich mich nochmal gut pushen. Ich habe die letzten Tage einfach gut genutzt und bin mega happy."
Der 30-Jährige war in Sölden zuvor nie besser als 13. gewesen. Vor zwei Jahren war nach Pausenführung des Kärntners abgebrochen worden. Auch dieses Mal musste er wegen des Neuschnees um seine ausgezeichnete Ausgangslage zittern, dürfte aber über sein erstes Stockerl auf dem Rettenbachferner jubeln.
Wie viel Auftrieb der Sieg von Kollegin Scheib gegeben habe? "Wir haben schon mitgefiebert. Es war schon sehr emotional. Es gibt natürlich der ganzen Mannschaft, dem ganzen ÖSV Auftrieb. Ich bin schon überzeugt, dass wir vorne dabei sind. Wir brauchen uns hinter keinem Verstecken."
Schwarz über den kommenden Slalom in Levi: "Im Slalom bin ich von der Ausgangslage nicht optimal gesetzt, ich muss da in Levi mit der Startnummer 29 ins Rennen gehen. Da muss ich mich einfach zruckarbeiten. Ich weiß, dass ich im Slalom mehr drauf habe."