"Verantwortungsvolle Politik darf Menschen nicht unter Generalverdacht stellen", antwortet Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf das Aufreger-Posting der ÖVP zum Integrationsbarometer.
"Wusstest du, dass zwei Drittel das Zusammenleben mit Muslimen als schwierig empfinden?", steht in weißen Großbuchstaben auf schwarzem Hintergrund auf einem Sujet der Kanzler-Partei.
Danach folgen Slogans wie "Wir werden die Menschen mit Nachdruck zur Integration bringen – notfalls auch mit Sanktionen" und "Wer das ablehnt, ist in Österreich nicht willkommen" – "Heute" berichtete.
Ludwig hatte erst kürzlich zum traditionellen Empfang der neuen Wiener Staatsbürger ins Rathaus geladen. Die rund 800 Gäste stammten aus 63 verschiedenen Ländern.
"Ihre Biografien bereichern diese Stadt. Die Vielfalt der Erfahrungen, Kulturen und Fähigkeiten, die Sie mitbringen, macht diese Stadt stärker, kreativer und zukunftsfähiger", gratulierte Ludwig damals.
Vor diesem Hintergrund findet er auch deutliche Worte in Richtung der ÖVP: "Wer bewusst Konflikte schürt, gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und schwächt das Vertrauen in unsere Demokratie."
Wien steht für ein respektvolles Miteinander und dieser Zusammenhalt dürfe nicht gefährdet werden. "In Wien leben hunderttausende Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Religionen und Lebensentwürfen. Die Mehrheit ist bestens integriert. Sie tragen täglich als Leistungsträger:innen einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft bei", so der Bürgermeister.
Gerade in herausfordernden Zeiten brauche es Besonnenheit, Respekt und eine klare Haltung gegen jede Form von Ausgrenzung. Ludwig schließt mit einer Ansage: "Wien wird diesen Weg weitergehen: konsequent, sozial gerecht und mit dem festen Bekenntnis zu einem friedlichen, solidarischen Zusammenleben."
