Am Sonntag (28. September) strömten die Menschen zum Reumannplatz in Wien-Favoriten: Vor dem Kult-Eissalon Tichy bildete sich eine Schlange wie an einem heißen Sommertag. Jeder wollte noch einmal zugreifen – ob Eismarillenknödel, Eisbombe oder ein Stanitzel Haselnuss. Denn am Montag (29. September) endet die Saison, erst Mitte März sperrt das Wiener Original wieder auf.
Unter den vielen Eisfans: Regina (55) aus Bad Tatzmannsdorf im Südburgenland. Sie reiste extra 120 Kilometer an, um sich noch einzudecken. Mit Kühltasche ausgerüstet, kaufte sie gleich groß ein. "Eisbombe, Marillenknödel und Haselnuss – alles kommt mit", erzählt sie lachend. "Ich komm’ damit eh nicht über den Winter."
Für die gebürtige Wienerin ist Tichy ein Stück Jugend. "Ich bin früher oft von der Hansson Siedlung zu Fuß hierhergekommen." Heute macht sich sogar ihr Sohn aus Neunkirchen in Niederösterreich auf den Weg, um das Haselnusseis mitzunehmen: "Das ist das beste auf der Welt", sind sich Mutter und Sohn einig.
Dass Tichy am letzten Wochenende der Saison zum Pilgerort wird, ist Tradition. Schon am Sonntag sicherten sich viele Stammkunden noch ein letztes Eis – für den Heimweg oder gleich für die Tiefkühltruhe.
Am Montag geht die Saison bei Tichy zu Ende. Die Vorfreude aber bleibt: Spätestens im März 2026 werden die Fans wieder Schlange stehen – vielleicht auch Regina, mit leerer Kühltasche und voller Lust auf Eis-Marillenknödel.