Harte Worte statt linker Querfront: Das ORF-Sommergespräch von SPÖ-Chef Andreas Babler sorgt bei der Opposition für Empörung, doch auch die Zuschauer konnten nicht in den Bann gezogen werden. Nach 436.000 Zuschauern bei Leonore Gewessler und 452.000 bei Beate Meinl-Reisinger konnte selbst der Vizekanzler nur 456.000 Zuseher anlocken.
Laut der Grünen-Chefin haben alle anderen aber ohnehin nicht viel verpasst. Ihre Zusammenfassung: heiße Luft statt klare Antworten. "Klimaschutz, Inflation, Waffengesetz – die SPÖ glänzt in dieser Regierung vor allem mit leeren Worten", geht sie auf den SPÖ-Chef los.
Schon im ORF selbst wurde per Einspieler auf Umfrageergebnisse verwiesen, laut denen nur elf Prozent der Befragten Babler Kompetenz beim Klimaschutz zutrauen. Ähnlich sieht es die Ex-Ministerin: "Für die SPÖ ist Klimaschutz nur eine lästige Fußnote."
In der Opposition habe die SPÖ jahrelang auf ein wirksames Klimaschutzgesetz gepocht. Jetzt, in Verantwortung, liege eines am Tisch, das eine "klimapolitische Bankrotterklärung" sei. "Die Regierung nimmt lieber Milliarden an Strafzahlungen ins Ausland in Kauf – Geld, das dann bei Schulen, Pflege und Klimaschutz in Österreich fehlt. Das ist politisch schwach und verantwortungslos gegenüber kommenden Generationen."
Bei den Teuerungen traut sie ihm ähnlich wenig zu: "Ob Mieten, Lebensmittel oder Energiepreise – nur große Ankündigungen, keine Ergebnisse. Wie die Regierung die Lebensmittelpreise senken will, blieb Babler wie so oft schuldig." Österreich habe aber keine Zeit für Platzhalter-Politik: "Ankündigungen füllen keine Kühlschränke und retten kein Klima. Diese Regierung muss endlich liefern – nicht irgendwann, sondern jetzt."