Schwer bewaffnete Justizwache-Beamte, der Hauptangeklagte Luca K. (17) wird an einem Bauchgurt in den Saal am Wiener Landl geführt. Der Bursche soll letzten Sommer ein mutmaßlicher Helfer des Taylor-Swift-Attentäters gewesen sein. Ein Terroranschlag wurde von den Ermittlern zum Glück im letzten Moment verhindert. Die Ermittlungen dazu laufen, Luca K. musste sich am Donnerstag wegen eines anderen Vorwurfs vor Gericht verantworten. "Ich liebe dich, Luca", rief ihm ein Mädchen vor dem Saal noch zu. Drinnen wurde es dann ernst.
Gemeinsam mit vier Mitangeklagten, alle mit Migrationshintergrund, soll der 17-Jährige einen Burschen (17) am Bahnhof Wien-Meidling in eine Falle gelockt und verprügelt haben. Die Bande spielte sich angeblich als selbsternannte "Sittenwächter" auf, wollte Selbstjustiz üben. Schwere Körperverletzung und Nötigung lauteten die Vorwürfe.
Das Opfer (17) soll an einer Vergewaltigung beteiligt gewesen sein, auf Social Media machten sollen Clips davon die Runde gemacht haben. Burschen aus der "Sittenwächter-Gang" sollen den 17-Jährigen angerufen, mit dem Tod bedroht haben. Dann kam es zum gefährlichen Showdown in Wien-Meidling.
"Wir trafen ihn am Bahnhof Meidling", so der Hauptangeklagte Luca K. "Dann sind wir mit ihm hinunter gegangen." In einer Unterführung hätten Unbekannte gewartet. "Wir haben ihn auf die Vergewaltigung angesprochen. Daraufhin wollte er flüchten, ihm ist ein Messer aus der Tasche geflogen." Eine Rangelei war die Folge, das Opfer wurde zu Boden gestoßen, geschlagen und getreten. Der verletzte Jugendliche konnte flüchten. Die Verdächtigen rannten ihm nach.
Das Opfer flüchtete sich in einen Supermarkt. "Ich bin in eine Moschee im 12. Bezirk gerannt, dann war es vorbei für mich." Luca K. bekannte sich schuldig, will das Opfer aber nicht geschlagen haben. Die anderen Angeklagten gaben sich wortkarg, bekannten sich nicht oder nur teilweise schuldig.
"Sie haben mich in eine Falle gelockt, 15 Leute sind auf mich losgegangen", so das Opfer vor Gericht. "Man darf das Gesetz aber nicht selbstständig in die Hand nehmen. Das war ein Fehler", so der Star-Verteidiger von Luca K., Michael Dohr. Der mutmaßliche Bekannte des Swift-Attentäters wurde Donnerstag zu vier Monaten bedingt verurteilt – als Zusatz zu einer vorherigen Strafe. Auch die anderen Teenies kommen mit milden Bewährungsstrafen davon. Luca K. wurde schwer bewacht zurück in die Justizanstalt gebracht – er sitzt wegen Terrorverdachts weiterhin in U-Haft! Die Unschuldsvermutung gilt.