Genuss

Hier ist der Cappuccino am teuersten 

Laut Kaffeereport 2021 ist der Konsum weltweit gestiegen. In Kopenhagen kostet der Cappuccino 5,30 Euro. Wien liegt im Mittelfeld. 

Christine Scharfetter
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Die Österreicherinnen und Österreicher trinken am liebsten einen Verlängerten, gefolgt von einem Cappuccino und einem Espresso an dritter Stelle.
Die Österreicherinnen und Österreicher trinken am liebsten einen Verlängerten, gefolgt von einem Cappuccino und einem Espresso an dritter Stelle.
Getty Images

Wien ohne Kaffee ist schlicht und einfach undenkbar. Kein Wunder, dass auch während der Corona-Pandemie und vor allem im Homeoffice der Konsum des flüssigen Wachmachers weiter gestiegen ist - und das nicht nur in Wien. Das geht aus dem Kaffeereport 2021 des Kaffeemaschinenherstellers De'Longhi hervor.

Demnach starten in Österreich 84 Prozent der Menschen mit Kaffee in den Tag, 66,7 Prozent genießen ihn auch nachmittags, die Favoriten heißen Verlängerter, Cappuccino und Espresso. Wie viel man dafür zahlt, spiegelt die Lebenshaltungskosten wider – Wien rangiert im internationalen "Cappuccino-Preis-Index" im gehobenen Mittelfeld.

So viel kostet ein Kaffee in Wien

Wer sich in Kopenhagen eine Tasse Cappuccino in einem Lokal gönnt, muss vergleichsweise am tiefsten in die Brieftasche greifen. Wie viel er in der dänischen Hauptstadt kostet und wo der Kaffee am günstigsten ist:

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    Rund <strong>5,30 Euro</strong> koste in der dänischen Hauptstadt <strong>Kopenhagen </strong>eine Tasse im Schnitt.
    Rund 5,30 Euro koste in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen eine Tasse im Schnitt.
    Getty Images/iStockphoto

    Rekordkonsum erwartet

    Für das Erntejahr 2020/21 prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium einen weltweiten Rekordkonsum von 175,5 Millionen Säcken Kaffee à 60 Kilogramm. Die EU ist der größte Absatzmarkt vor den USA und Brasilien. Der weltweite Umsatz betrug im Jahr 2020 rund 321 Milliarden Euro, heuer werden es sogar 387 Milliarden Euro sein. Bis 2025 soll das Marktvolumen Prognosen zufolge auf über 532 Milliarden steigen – ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als acht Prozent.

    162 Liter pro Kopf und Jahr

    Der heimische Kaffeeumsatz betrage heuer etwa 3,743 Milliarden Euro, nach 3,132 Milliarden im ersten Jahr der Corona-Krise, ein sattes Plus von 19,5 Prozent. Bis 2025 wird mit einem Marktvolumen von 4,851 Milliarden Euro gerechnet, das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 6,69 Prozent. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden in Österreich, wo im Schnitt pro Kopf und Jahr mehr als 162 Liter getrunken werden, etwa 414 Euro pro Kopf umgesetzt. Die meisten Menschen bringen es am Tag auf zwei bis drei Tassen oder Häferl.

    2020 hatten noch 8,2 Prozent der Menschen in Österreich am häufigsten ihren Kaffee in der – damals noch nicht fast durchgehend wegen Corona geschlossen gewesenen – Gastronomie konsumiert, heuer sank dieser Wert durch die langen Lockdowns gar auf zwei Prozent. Am Arbeitsplatz reduzierte sich der Kaffeekonsum von 26,5 auf 21,9 Prozent. Dementsprechend mehr Kaffee wurde mit 68 Prozent zu Hause getrunken, im Vorjahr waren das noch 63 Prozent. Im Zusammenhang mit dem Wechsel ins Homeoffice "gaben 55 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, mehr Kaffee konsumiert zu haben, bei den 30- bis 39-Jährigen waren es 47 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen bis zu 33 Prozent und bei den 50- bis 75-Jährigen bis zu 30 Prozent", berichtete Michael Frank, Geschäftsführer der De'Longhi-Kenwood GmbH, der einen Zusammenhang mit den vielen Bildschirmkonferenzen vermutete.

    Ohne Zucker

    Meist wird der Geruch von Kaffee aber mit Entspannung (42,7 Prozent) verbunden, nur 9,1 Prozent denken dabei an Arbeit, haben die Marketagent-Meinungsforscher für den Kaffeereport herausgefunden. 72 Prozent trinken hierzulande ihren Kaffee mit Milch, rund ein Viertel bevorzuge aber Pflanzendrinks aus Hafer, Mandeln, Kokos, Soja oder Reis. Auf Zucker verzichten schon 64 Prozent.

    Kaffeetrinken involviere mehrere Sinne, man habe dabei gustatorische, olfaktorische, trigeminale, visuelle, akustische und haptische Eindrücke, sagte "Geschmacksexperte" Klaus Dürrschmid. "Die sensorischen Wahrnehmungen umfassen grobe Aromakategorien wie fruchtig, blumig, nussig, grün/pflanzlich, rauchig, würzig, erdig, süß-karamellartig, geröstet, aber auch bitter, sauer und salzig", erläuterte der Leiter des Labors für Sensorik und Konsumentenwissenschaften des Instituts für Lebensmittelwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien.

    Der stärkste Kaffee Österreichs

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