Wenn der Himmel tobt, zählt Österreich zu den Hotspots Europas: Im Juni 2025 zuckten exakt 358.075 Blitze über das Land. Die meisten davon in der Steiermark, gefolgt vom Burgenland und Oberösterreich. Die stärksten Zunahmen an Blitzen verzeichnete Wien – mit einem Plus von 58 Prozent im 10-jährigen Mittel.
Die Experten der österreichischen Unwetterzentrale sprechen von einem regional sehr unterschiedlichen Bild – mit deutlichen Ausreißern nach oben und unten.
Während etwa in Kärnten nur rund 40 Prozent der üblichen Blitzanzahl verzeichnet wurden, lag der Südosten Österreichs weit über dem Durchschnitt. In Wien, dem Burgenland und der Steiermark blitzte es bis zu 50 Prozent öfter als sonst.
Der Tag mit den meisten Blitzen war der 26. Juni – mit unglaublichen 138.000 Entladungen. Am 23. Juni waren es immerhin 94.000. An beiden Tagen krachte es besonders heftig: In Kärnten und Tirol regnete es teils 5 Zentimeter große Hagelkörner, in Salzburg wurden Windspitzen von bis zu 120 km/h gemessen. Das Gschnitztal und das Tiroler Oberland litten unter Überflutungen und Muren.
Mit über 131.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt vom Burgenland. Graz darf sich sogar Blitzhauptstadt nennen: Mit 34,3 Entladungen pro Quadratkilometer lag die Mur-Metropole an der Spitze – vor Voitsberg und Hartberg-Fürstenfeld.
Laut Meteorologe Nikolas Zimmermann ist das kein Zufall: "Die Lage am Alpenostrand und feuchte, energiereiche Sommerluft begünstigen Gewitterbildung besonders stark."
Tirol lieferte den stärksten Blitz des Monats: Die kräftigste Entladung im Juni wurde in Sölden gemessen – mit beeindruckenden 287.700 Ampere. Auch wenn solche extremen Werte selten sind: Sie zeigen, welche ungeheure Energie in einem einzigen Blitz steckt.