Was früher eine absolute Ausnahme war, ist heute Alltag: Die erste Hitzewelle des Jahres erreicht am Donnerstag ihren vorläufigen Höhepunkt mit bis zu 38 Grad Celsius. Doch das ist nur die Spitze eines glühenden Eisbergs.
Eine neue Studie des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel zeigt: Die Hitzeextreme in Österreich haben sich seit den 1960er-Jahren verachtfacht.
Ein Vergleich der Sommer zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren mit dem heutigen Klima zeigt eine dramatische Entwicklung. "In diesem jüngsten Jahrzehnt seit 2010 haben wir österreichweit eine rund achtfache Zunahme von Tagen mit über 30 Grad im Vergleich zu den 1960ern und 1970ern", warnt Klimaforscher Gottfried Kirchengast, Leiter des Wegener Centers.
Besonders heftig trifft es Regionen wie die Südoststeiermark, wo sich die Zahl solcher Hitzetage sogar verfünfzehnfacht hat. Ein "Sommer wie damals" ist längst Vergangenheit – heute herrschen Temperaturen, die man früher nur aus Südeuropa kannte.
Laut Kirchengast ist die Entwicklung noch lange nicht am Ende. Temperaturen von über 35 Grad werden künftig immer häufiger, doch auch die 40-Grad-Marke sei keine Seltenheit mehr, wenn die Entwicklung so weitergeht.
"Es gibt für trockene Hitze im Binnenland keine physikalische Obergrenze", so der Klimaforscher. Pflanzen in Österreich können an einzelnen Tagen bereits heute über 50 Grad Oberflächentemperatur messen – doch der Mensch spürt die Realität der Klima-Erwärmung am eigenen Leib.
Die Prognosen sind alarmierend: Sollten keine drastischen Maßnahmen gegen den Klimawandel gesetzt werden, könnten "viele, viele Tage mit über 40 Grad" zur neuen Normalität werden. Und das in einem Land, das bis vor wenigen Jahrzehnten noch als gemäßigt galt.
Fazit: Österreich glüht – und das ist erst der Anfang. Die Schock-Zahlen aus Graz machen klar: Die Klimakrise ist mitten unter uns angekommen. Was früher ein Extrem war, ist heute Standard – mit fatalen Folgen für Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur.