Fast 40 Millionen Quadratkilometer Ozean rund um Südostasien und den Pazifik – eine Fläche fünfmal so groß wie Australien – wurden im Jahr 2024 von einer Meereshitzewelle heimgesucht, wie aus einem aktuellen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hervorgeht.
WMO-Wissenschaftler sagten, die Rekordhitze (an Land und im Meer) sei größtenteils auf die Klimakrise zurückzuführen und fiel mit einer Reihe extremer Wetterereignisse zusammen – von tödlichen Erdrutschen auf den Philippinen über Überschwemmungen in Australien bis hin zum rapiden Gletscherschwund in Indonesien.
Besonders betroffen war das sogenannte "Indopazifik-Warmwasserbecken" – ein Schlüsselgebiet für das globale Wetter. Durch die andauernde Hitze könnte es langfristig zu stärkeren Stürmen, veränderten Regenmustern und massenhaftem Korallensterben kommen, warnen die Forscher. Schon jetzt zeigen viele Riffe Anzeichen von Hitzestress.
Die Generalsekretärin der WMO, Celeste Saulo, sagte, die Erwärmung und Versauerung der Ozeane hätten zusammen den marinen Ökosystemen und der Wirtschaft "langfristigen Schaden zugefügt".
"Der Anstieg des Meeresspiegels stellt eine existenzielle Bedrohung für ganze Inselstaaten dar. Es wird immer deutlicher, dass uns die Zeit davonläuft, das Blatt zu wenden", sagte Saulo.
Vorjahres-Hitze von Extremwetter befeuert
Vom 9. bis 13. Juni treffen sich Vertreter aus 70 Staaten in Nizza (Frankreich) zur dritten UN-Ozeankonferenz, dem wichtigsten internationalen Gipfel für den Meeresschutz. Das Ziel: finanzielle Zusagen und politische Selbstverpflichtungen der Staatengemeinschaft.
Die Prognosen für 2025 deuten darauf hin, dass es erneut zu extremen Hitzewellen kommen könnte, sowohl an Land als auch im Ozean. Laut aktuellen Wettermodellen könnte der Sommer 2025 einer der heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen werden, mit Temperaturen von bis zu 45 Grad in Österreich und Deutschland.