Der vergangene Februar war dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus zufolge der drittwärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Der Jänner war demnach sogar der wärmste je auf der Welt gemessene Jahresanfangs-Monat.
Die Folgen sind fatal: Die maximale Ausdehnung von Meereis in der Arktis hat dieses Jahr das niedrigste Ausmaß seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen vor mehr als vier Jahrzehnten erreicht.
Die maximale Ausbreitung von Eis auf dem Meer rund um den Nordpol in diesem Jahr nach vorläufigen Erkenntnissen am 22. März erreicht, errechnete das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC). Die Meereisfläche betrug demnach an diesem Tag exakt 14,3 Millionen Quadratkilometer.
Das ist der niedrigste gemessene Wert seit Beginn der Satellitenmessungen vor 47 Jahren. Der bisherige Negativrekord für die maximale Meereis-Ausdehnung rund um den Nordpol war 2017 mit 14,4 Millionen Quadratkilometern erreicht worden. Das Meereis in der Arktis erlangt normalerweise im Monat März seine größte Ausdehnung.
Bereits zuvor hatte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitgeteilt, dass im Februar 2025 das Meereis in der Arktis die geringste Fläche in diesem Monat seit Beginn der Satellitenmessungen abgedeckt hatte.
Die Ausdehnung lag demnach acht Prozent unter dem Durchschnittswert. Die globale Meereis-Decke war im Februar laut Messungen von Copernicus sowie der US-Ozeanbehörde NOAA ebenfalls auf ein Rekordtief geschrumpft.
Die kombinierte Meereisfläche am Nord- und Südpol hatte laut Copernicus am 7. Februar eine Gesamtgröße von 16,04 Millionen Quadratkilometern und war damit so klein wie noch nie zuvor gemessen.
Der Rückgang des Meereises - also gefrorenes Meereswasser, das auf der Oberfläche treibt - hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Wetter, die Ökosysteme und die Menschheit. Während Schnee und Eis das Sonnenlicht reflektieren, wird es von der dunklen Meeresoberfläche absorbiert, was die Erderwärmung ankurbelt.
Wissenschafter sind sich einig, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe weitgehend für die langfristige globale Erwärmung verantwortlich ist, die wiederum zur Schrumpfung der Eisflächen auf dem Planeten führt.
Der Rückgang der Eisflächen hat auch geopolitische Auswirkungen: In der Arktis werden neue Schifffahrtswege eröffnet. Auf Grönland macht die Eisschmelze die Rohstoffvorkommen leichter erschließbar - und erweckt Begehrlichkeiten von US-Präsident Donald Trump.