Sie ist die höchstgelegene Schutzhütte Niederösterreichs – auf einer Höhe von 2.049 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, gehört die Fischerhütte am Schneeberg zu den aufregendsten Zielen für Wanderer und Bergsteiger im ganzen Bundesland.
Kürzlich nutzten noch zahlreiche Wanderer das Bilderbuch-Herbstwetter für einen letzten Besuch, sagte Hüttenwirt Michael Scheffer gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Für viele sei dieser Abschied "ein Fixtermin". Am 2. November endete die Saison auf der Fischerhütte. Erst im kommenden Frühjahr werden wieder Gäste empfangen.
"Am letzten Tag war das Wetter wunderschön. Viele Stammgäste sind noch einmal heraufgekommen, um sich zu verabschieden und alles Gute zu wünschen", so Scheffer. Nur wenige Stunden später habe sich der Schneeberg von seiner rauen Seite gezeigt: "Wir wurden etwas überrascht. Es gab einen Schneesturm und am Montag waren wir beim Heimgehen komplett eingeschneit." Sogar ein Traktor, der den Abstieg erleichtern sollte, musste erst freigeschaufelt werden.
Bevor jedoch die Fischerhütte endgültig in die Winterpause gehen konnte, hieß es für den Hüttenwirt: anpacken. "Das ganze Wasser muss ausgelassen, Geräte und Leitungen müssen entleert werden, sonst friert alles ein und geht kaputt."
Trotz des naturgemäß teils launischen Bergwetters zieht Scheffer eine positive Saison-Bilanz: "Auch wenn es viel Regen und Schnee gegeben hat, war die Saison gut. Der Herbst war dieses Mal relativ unbeständig." Dafür konnte Scheffer seine Gäste durch die letzten Monate mit regionalen und saisonalen Spezialitäten kulinarisch begeistern: Vom Bärlauch im Frühling bis zum Wild im Herbst, war alles dabei.
Auf 2.049 Metern Seehöhe Gäste zu beherbergen, ist eine echte Herausforderung: "Die Arbeit ist schön und vielfältig. Neben dem Betrieb geht es immer auch um die Logistik, die dahintersteckt."
Und auch ein Ausbau der Hütte ist gelungen: "Wir haben heuer die Westfassade neu gemacht. Das sind gleich einmal zwölf bis fünfzehn Hubschrauberflüge notwendig, nur damit das Material oben ist", sagte Scheffer der NÖN: "Diese Hütte zu betreiben, ist ein großer Aufwand."
Wenn das Wetter nicht mitspiele, müsse er die Lebensmittel per Helikopter auf den Berg schaffen.
Auch nach Saisonende hat Scheffer nicht frei: Die Planung für das kommende Jahr läuft bereits: Holz, Kohle, Reparaturen, Hubschrauberflüge – alles will schon früh organisiert sein, damit die kommende Saison reibungslos starten kann. Seine Einkaufslisten hat Scheffer schon fertig, und erstes Holz für 2026 liegt bereits im Keller.
Bei Scheffer zu übernachten, ist ein exklusives Abenteuer. Insgesamt 36 Schlafplätze hat die Fischerhütte. "Wenn man in der Früh aufsteht und den Sonnenaufgang über den Bergen sieht, ist das einfach wunderschön", sagt Scheffer. Trotz aller Mühen will der Hüttenwirt den Schneeberg nicht missen.
Aber nach Monaten der Arbeit freut sich Scheffer jetzt über eine Pause: "Es ist angenehm, wenn man aufstehen und schlafen gehen kann, wann man will." Spätestens im Mai ändert sich das aber wieder, wenn die nächste Saison beginnt.