Bei einer Pressekonferenz zu den Überschwemmungen in Texas, die mindestens 80 Menschen, darunter 28 Kindern, das Leben kostete, gab Trump an, eine kritische Frage nicht zu hören. "Die Demokraten geben ihren Budgetkürzungen die Schuld an den Todesfällen in Texas", sagte ein Reporter in Anspielung darauf, dass Trumps Entlassungen beim Wetterdienst in der Kritik stehen.
"Ich kann Sie nicht hören", sagte Trump zum Reporter, der Medienberichten zufolge gut hörbar war, und widmete sich einer anderen Frage. Als er später gefragt wurde, ob die Budgetkürzungen überarbeitet werden, schüttelte er seinen Kopf.
US-Präsident Donald Trump beschuldigte hingegen die Vorgängerregierung, für mögliche Versäumnisse im Katastrophenmanagement verantwortlich zu sein.
"Ich würde aber auch Biden nicht die Schuld dafür geben", sagte der Präsident. Die Sturzflut und ihre Auswirkungen seien eine "Jahrhundertkatastrophe", die niemand erwartet habe, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten.
Auf Fragen dazu, warum die Menschen in der Region, in der an diesem langen Feiertagswochenende in den USA viele am Flussufer campierten, nicht früher gewarnt und evakuiert worden sein, verwies der Republikaner Trump auf die demokratische Regierung seines Vorgängers Joe Biden. "Das war nicht unsere Organisation", sagte er.
Seit Trumps Amtsantritt im Jänner waren Mittel für den Nationalen Wetterdienst NWS und die Klimabehörde NOAA gekürzt und zahlreiche Wissenschaftler entlassen worden. Da kommunale Vertreter der betroffenen Landkreise in Texas klagten, sie seien nicht vor den Wassermassen gewarnt worden, kam Kritik an diesen Maßnahmen auf. Trump sagte am Sonntag, er werde die entlassenen Meteorologen bei den Behörden nicht wieder einstellen. Über seine Pläne, die nationale Katastrophenschutzbehörde FEMA aufzulösen, "können wir später reden", sagte er weiter.
In Bezug auf die Katastrophe in Texas hatte Trump zuvor Bundesmittel bereitgestellt. Er kündigte zudem an, wahrscheinlich am Freitag in die betroffenen Gebiete zu reisen.
Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, haben in den Wochen vor den verheerenden Überschwemmungen in Texas fünf ehemalige Direktoren des US-Wetterdienstes National Weather Service (NWS) eindringlich vor geplanten Budgetkürzungen gewarnt. In einem Schreiben an Präsident Donald Trump, das bereits im Mai verfasst wurde, machten sie deutlich: Kürzungen bei der Wetterbehörde NOAA könnten tödliche Folgen haben.
"Der vom Weißen Haus vorgelegte Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 sieht Kürzungen von nahezu 30 Prozent für die NOAA vor", heißt es in dem Schreiben. Die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) ist die Mutterbehörde des NWS und zentral für Wettervorhersage, Satellitenüberwachung und Klimaforschung in den USA verantwortlich.
Die Autoren des Briefes warnten, dass die angekündigten Einsparungen die Arbeit der NOAA in mehreren Kernbereichen massiv beeinträchtigen würden – darunter Wetterforschung, Datenerhebung und die Beschaffung neuer Wettersatelliten. Selbst wenn der operative Dienst des NWS zunächst nicht direkt betroffen wäre, hätte das ganze System spürbare Folgen: "Angesichts der engen Verzahnung aller NOAA-Einheiten würde auch die Genauigkeit der Wettervorhersagen leiden", so die Verfasser. "Das dürfen wir nicht zulassen."