Hummer, Spinnen und Fahrräder – nicht die typischen Weihnachtsmotive, doch im MAK (Museum für angewandte Kunst) in der Wiener Innenstadt werden sie nun ausgestellt. Mehr als 800 miniaturhafte, funkelnde Christbaumanhänger in den ausgefallensten Formen kann man hier ab sofort bestaunen.
Die Ausstellung "FAHRRAD & HUMMER. Funkelnder Baumschmuck aus Gablonz" zeigt die kleinen, aus Perlen gefertigten Ornamente. Sie stammen aus einer Privatsammlung der Kunsthistorikerin und ehemaligen Kustodin der MAK-Sammlung Glas und Keramik, Waltraud Neuwirth. Über 3.000 Stück umfasst die Kollektion, gezeigt werden ausgewählte Highlights. Statt traditioneller Engelchen finden sich hier miniaturhafte Fahrräder, Flugzeuge, Häuser, geometrische Formen und allerlei Getier wie Spinnen, Schmetterlinge und Hummer.
Bis heute erfreut sich der sogenannte "Gablonzer Christbaumschmuck" bei Designerinnen, Designern und Sammlern großer Beliebtheit. In der Biedermeierzeit wurden hauptsächlich Äpfel, Naschereien und Nüsse dargestellt, im böhmischen Raum der Habsburgermonarchie jedoch wuchs die Beliebtheit rasant.
Hinter jedem Objekt verbergen sich hochwertige Materialien. Hauptakteure der Fertigung waren kleine Hohlperlen mit Silber- und Goldeinzügen, die in Kombination mit Glasstiften, Glasringen und Draht zu kunstvollem, von Hand gefertigtem Baumbehang in einem ungeheuren Variantenreichtum verarbeitet wurden. Auch Musikinstrumente, Obst, geometrische Figuren und vieles mehr zählten zum Repertoire der Designs. Wer sich die Ornamente in echt ansehen möchte, hat bis zum 1. Februar 2026 die Möglichkeit dazu. Die Öffnungszeiten sind jeweils dienstags von 10 bis 21 Uhr sowie mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.