Debatte um Manieren

"Hund lieber als Kind" – Wirte-Chef in der Kritik

Mit der Aussage "Ein Gast mit Hund ist mir lieber als ein Gast mit Kind" lässt Wirte-Chef Mario Pulker die Wogen hochgehen.
Niederösterreich Heute
05.06.2025, 19:00
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"Ein Gast mit Hund ist mir lieber als ein Gast mit Kind", sagte Wirtschaftskammer-Spartenobmann Mario Pulker zum "Standad". Entsetzt von den Aussagen zeigt sich der Peter Pitzinger, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes der Diözese St. Pölten: "Kinder müssen integrativer Bestandteil der Gesellschaft sein und sich auch überall willkommen fühlen." Dazu zähle freilich auch das Wirtshaus.

"Gerade in Zeiten, in denen Österreich einen historischen Tiefstand bei der Geburtenrate verzeichnet, tragen solche kinderfeindlichen Aussagen nicht dazu bei, jungen Paaren Mut zu Kindern und zu Familie zu machen", kritisiert Pitzinger. Und weiter: "Kinder sind unsere Zukunft und werden einmal Ihre Pension zahlen, Herr Pulker, und diese Kinder sind, das scheinen Sie komplett zu vergessen, Ihre zukünftigen Kunden."

"Lieber nach Italien fahren"

Wenn man Kinder nur in Fastfood-Restaurants verbannen wolle, "dann werden die Kinder auch nicht lernen, sich in einem Restaurant zu benehmen. Haben Sie schon einmal daran gedacht? Angesichts dieser Aussage des obersten Gastronomievertreters ist es kein Wunder, dass Familien lieber nach Italien fahren, wo Kinder einfach dazugehören und niemals als Störfaktor gesehen werden".

Pitzinger kündigte an, demnächst eine Liste veröffentlichen zu wollen, "wo Familien mit Kindern in Gastbetrieben willkommen sind". Der Katholische Familienverband ersucht kinderfreundliche Gasthäuser um eine Meldung an [email protected]

Marketagent-Befragung stützt Pulker-Aussagen

"Dulden Eltern massive Ungezogenheit beim Essen auch am eigenen Tisch?", fragt sich wiederum Pulker. Er selbst fordere Disziplin ein: Wer sich nicht benimmt, müsse woanders einkehren.

Bei seinen Aussagen stützt Pulker indes eine Marketagent-Befragung: 55 Prozent der Österreicher hätten kein Problem damit, wenn unter 16-Jährige keinen Zutritt bekommen. 59 Prozent stören Hunde nicht.

{title && {title} } red, {title && {title} } 05.06.2025, 19:00
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