Er belastete 17-Jährigen

Amok-Drohung am Schulklo – 14-Jähriger gesteht

Die einzeilige Drohung vom 10. April an einer Mödlinger Schule konnte geklärt werden. Ein Bursche hatte einen Unschuldigen belastet.
Victoria Carina  Frühwirth
05.06.2025, 10:44
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Eine einzige Zeile an einer Klowand hat Schüler und Lehrer in Angst und Schrecken versetzt. Hinter der perfiden Amokdrohung vom 10. April an einer Mödlinger Schule steckte keine reale Gefahr – sondern ein 14-Jähriger, der mit seiner erfundenen Geschichte einem Unschuldigen fast das Leben zur Hölle machte.

Am 10. April entdeckte ein Schüler an der Innenseite einer WC-Kabine in einer Herrentoilette einer Mödlinger Schule eine verstörende Botschaft.

In dicken Lettern stand auf der Innenseite der Kabine geschrieben, ein namentlich genannter 17-jähriger Mitschüler würde am Folgetag einen Amoklauf an der Schule verüben.

Ankündigung wurde ernstgenommen

"Wir haben sofort reagiert und Ermittlungen eingeleitet", heißt es von der Polizei Niederösterreich. Die Beamten der Polizeiinspektion Mödling rückten an, sichteten das Schulgelände und begannen mit ersten Befragungen. Parallel dazu wurden polizeiliche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Ein 17-Jähriger rückte ins Zentrum der Ermittlungen. Doch schon bald stellte sich heraus, der Jugendliche hatte mit der Sache rein gar nichts zu tun.

"Die Erhebungen ergaben, dass der 17-Jährige in keinem Zusammenhang mit etwaigen geplanten Amok-Tathandlungen steht", gab die Polizei jetzt bekannt. Wer tatsächlich hinter der Amokdrohung steckte, konnte jetzt ermittelt werden.

Tatwerkzeug sichergestellt, Schüler gesteht

Nach intensiven Ermittlungen konnten die Beamten einen 14-jährigen Schüler als Verfasser der Drohung identifizieren. Bei der Einvernahme knickte der Jugendliche ein – und gestand die Tat umfassend. Auch das benutzte Tatwerkzeug konnte bei ihm sichergestellt werden.

Was den Schüler zu seiner gefährlichen Falschaussage trieb und wieso ein 17-Jähriger für die Ideen des 14-Jährigen hinhalten musste, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Klar ist: Die Folgen sind gravierend, es handelt sich nicht um kein Kavaliersdelikt.

Der Schüler wird wegen mehrerer Delikte angezeigt, darunter versuchter Landzwang, Verleumdung und Sachbeschädigung. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Entwarnung

Hinter der einzeiligen Terror-Ankündigung an der Wand der Klokabine steckte zum Glück kein Plan oder keine ernstgemeinte Anschlagsplanung. Selbst wenn das Drohschreiben am 10. April ein sehr bitterer Scherz gewesen sein sollte, war die Stimmung bei Lehrkräften, Schülern und Eltern aufgebracht.

Die Polizei mahnt zur Vorsicht: Derartige Falschangaben können nicht nur enorme Ängste auslösen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen – selbst bei Jugendlichen, die darin einen Spaß sehen. Erst gestern wurde ein weiterer Fall publik, in Vöcklabruck (OÖ) kam die Polizei einem anderen 14-Jährigen auf die Schliche, der im Mai mehrere Bombendrohungen per E-Mail an eine Schule gesendet hatte.

Wie später herauskam, handelte es sich um die Schule, an der er selbst eingeschrieben war. Er muss für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen. Ende März hatte außerdem eine andere Terrordrohung auf der Schultoilette die HTL in Mödling in Panik versetzt.

{title && {title} } VF, {title && {title} } Akt. 05.06.2025, 11:43, 05.06.2025, 10:44
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