"Konkurrenz übermächtig"

Hunderte Jobs wackeln – so schlimm steht es um Unimarkt

Hunderte Jobs sind wohl bald futsch, zahlreiche Filialen dürften geschlossen werden: Unimarkt steckt tief in der Krise. Jetzt sind viele Fragen offen.
Oberösterreich Heute
30.09.2025, 22:30
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Riesen-Schock bei Unimarkt: Wie am Dienstag bekannt wurde, trennt sich der Lebensmittelhändler von rund 90 Filialen, rund 500 Mitarbeiter in den Niederlassungen sind zur Kündigung angemeldet. Dazu kommen noch einmal 120 Beschäftigte in der Zentrale in Traun (Bez. Linz-Land).

Die Nachricht sorgte am Vormittag im Land für viel Aufregung: "Die Konkurrenz ist einfach übermächtig überall vertreten", kritisiert ein User im "Heute"-Forum. Ein anderer versteht nicht, wie es überhaupt zu der Situation kommen konnte: "Wie man eine Lebensmittelkette in den Sand setzen kann, die Dinge verkauft, die jeder täglich braucht, muss man mir erklären."

Kette hatte schon länger Probleme

Wie viele der betroffenen Arbeitsplätze erhalten bleiben, ist unsicher. Unimarkt ist aktuell in Ober- und Niederösterreich, Salzburg, dem Burgenland und der Steiermark aktiv.

Vollkommen überraschend kommt der Schritt für viele aber wohl nicht: Die Supermarktkette kämpft schon seit längerem mit Problemen. So musste zum Beispiel schon Anfang des vergangenen Jahres der Online-Shop geschlossen, auch einige Filialen mussten dran glauben.

Nur mehr 2 Prozent Marktanteil

Zuletzt hatten sich die Verluste in der Bilanz für das Geschäftsjahr 2023/24 auf 16 Millionen Euro belaufen. Gründe dafür waren unter anderem die Schließung schwacher Standorte und die gestiegenen Lebensmittelpreise.

Zum Schluss hatte Unimarkt nurmehr einen Marktanteil von zwei Prozent. Gespräche mit möglichen Nachfolgern sollen schon bald geführt werden, bis Ende des Jahres hofft man, eine Lösung zu finden.

"Hängepartie" für Mitarbeiter

"Es ist zu akzeptieren, dass die Unimarkt-Geschäftsführung eine Zukunftsentscheidung getroffen hat und durch einen geordneten Verkaufsprozess möglichst alle Standorte erhalten möchte", sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zu der Hiobsbotschaft. Das Management habe zugesichert, dass alle Filialen weiterbetrieben werden "und sich damit vorerst sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Kundinnen und Kunden nichts ändern wird".

"Nach Lenzing ist das Unimarkt-Aus der nächste Tiefschlag für den heimischen Arbeitsmarkt grundsätzlich und die Betroffenen im Besonderen", meldete sich die grüne Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz noch am Dienstag zu Wort. Die Übernahme der Angestellten sieht sie als nicht so fix an: "Das sind Pläne und Absichten, noch lange keine Tatsachen." Für die Betroffenen beginne nun "eine Hängepartie, eine Phase der Unsicherheit". Die müsse so kurz wie möglich gehalten werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } 30.09.2025, 22:30
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