Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) will wie berichtet mit Preiseingriffen bei Nahrungsmitteln der Teuerung ein Schnippchen schlagen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Markenprodukte in Deutschland meistens deutlich weniger kosten als in Österreich, kritisiert der Politiker.
Auch Sozialvereine schlagen Alarm. Volkshilfe-OÖ-Chef Michael Schodermayr: "Wir erleben immer häufiger, dass Menschen zu uns kommen, weil sie sich selbst einfache Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch oder Reis nicht mehr leisten können."
Jetzt lässt OÖ-Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) mit besorgniserregenden Zahlen aufhorchen: Im EU-Durchschnitt kommen 33 Supermärkte auf 100.000 Einwohner. Mit 60 Geschäften sind es in Österreich fast doppelt so viel. Die Dichte sei nirgends so hoch wie hierzulande.
"Während die Ortskerne vieler Gemeinden aussterben, wachsen rund um Kreisverkehre und auf der grünen Wiese Fachmarktzentren mit Supermarktketten und leeren Asphaltwüsten", so Kaineder. Diese Entwicklung sei Ausdruck einer verfehlten Planung und einer Handelsstruktur, die nicht den Konsumenten diene, sondern wenigen großen Konzernen.
„Während die Ortskerne aussterben, wachsen auf der grünen Wiese Fachmarktzentren mit leeren Asphaltwüsten.“Stefan KainederOÖ-Landesrat (Grüne)
"Lebensmittel müssen leistbar bleiben", begrüßt Kaineder den Vorstoß Marterbauers. "Es braucht endlich ein Ende dieser Supermarkt-Wildwüchse und ein System, das fair, transparent und sozial ist." Der Markt regle nicht alles.
Ein "Heute"-Leser ist schockiert: In einem Linzer Sozialmarkt würden selbst abgelaufene Produkte fast zum Vollpreis verkauft.
Eigentlich sollten die Produkte in der Sozialeinrichtung rund 20 bis 30 Prozent der normalen Summe kosten, kritisiert der Mann. Es würden Fehler passieren, außerdem müsse man selbst hohe Kosten stemmen, rechtfertigen sich die Verantwortlichen.