Es ist endlich da – das Ende des Schuljahres und damit der Beginn der langersehnten Sommerferien. In Wien nehmen heute, Freitag, 245.000, in Niederösterreich 200.000 und im Burgenland 33.400 Schüler ihr Zeugnis entgegen.
In Wien ist zudem auch das erste Schuljahr für 1.600 neue Lehrer vorbei. Zum Schulschluss statten die Wiener Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (Neos) und Wiens Bildungsdirektorin Elisabeth Fuchs der GTVS am Bildungscampus Sonnwendviertel (Favoriten) einen Besuch ab.
"Die Wiener Schülerinnen und Schüler haben in diesem Schuljahr wieder Beeindruckendes geleistet – dafür verdienen sie großen Respekt. Jetzt dürfen sie sich eine wohlverdiente Auszeit gönnen! Mein Dank gilt ebenso den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen, die tagtäglich mit Herz und Fachkompetenz dafür sorgen, dass junge Menschen das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben erhalten. Ein herzliches Dankeschön auch an die Schulleitungen und das gesamte Schulpersonal – ihr Einsatz ist für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung. Jetzt heißt es vor allem: durchatmen und den Sommer genießen", meint Bildungsdirektorin Fuchs.
Eine positive Bilanz zieht auch die nö. Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: "Die rund 22.200 Pädagoginnen und Pädagogen waren unermüdlich im Einsatz und haben Großartiges geleistet, ihr Engagement widmet sich ausschließlich dem Wohl der Kinder", so Teschl-Hofmeister.
Im Burgenland steht ab Freitag Erholung für mehr als 33.400 Schüler und fast 4.300 Lehrer auf dem Programm. An drei Standorten wird es allerdings der allerletzte Schultag sein, wie der ORF berichtet: Das Marianum Steinberg und die Volksschulen Limbach und Moschendorf schließen ihre Türen für immer. Die Mittelschule Pamhagen hat nach Elternprotesten eine weitere Chance erhalten.
■ Am Donauturm gibt’s am Zeugnistag gegen Vorlage des Zeugnisses freien Eintritt für alle Schüler – inklusive Nutzung der Turm-Rutsche.
■ In der "WienXtra"-Jugendinfo in der City bekommen Schüler von 10 bis 14 Uhr beim Vorzeigen des Zeugnisses einen Gutschein für ein Eis von "Zanoni & Zanoni".
■ Ab 14 Uhr gibt es im Citygate Einkaufszentrum (Floridsdorf) beim Caffé "Pascucci" ein kostenloses Eis für alle Zeugnisinhaber.
■ Im Huma Eleven Einkaufszentrum (Simmering) startet der Sommer mit einer kostenlosen Schwimmnudel ab 9 Uhr.
■ Coole Goodies wie ein Beachball-Set oder ein Trinkbecher (Tumlber) warten im Q19 Shopping Center (Döbling) auf alle Schüler, die ihr Zeugnis vorzeigen.
■ Am 27. Juni gibt's für Schüler in der Therme Laa 25Prozent Rabatt auf den Eintritt sowie ein Gratis-Eis an der Sommerbar.
■ Im Haus der Wildnis in Lunz am See bestimmt am 27. Juni die Note in Mathematik oder einem naturwissenschaftlichen Fach den Eintrittspreis.
■ Die Sonnenwelt in Großschönau können Schüler mit ihrem Zeugnis von 27. bis 29. Juni kostenlos besuchen.
■ Am 8. Juli dürfen alle Kinder und Jugendlichen ab 15 Uhr gratis in die Therme Stegersbach.
■ Die St. Martins Therme in Frauenkirchen lädt alle Schüler zwischen 27. Juni und 13. Juli zum Gratis-Besuch ein.
■ In allen Märkten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland kassieren Schüler von 27. bis 28. Juni für ihr Jahreszeugnis fünf Euro. Jeder Einser und jeder Zweier im Zeugnis wird zusätzlich mit jeweils einem Euro belohnt.
■ In den Cineplexx-Kinos kostet der Eintritt die eigene Mathenote plus 90 Cent. In den Megaplex-Kinos in Wien und St. Pölten zahlen Schüler bis 19 Jahre am 27. Juni nur 5Euro für ihr Ticket. Zusätzlich gibt’s eine Juniortüte Popcorn kostenlos dazu.
Doch, egal welches Bundesland – nicht alle Kinder und Eltern können den Ferien entspannt entgegensehen. Aufgrund des einen oder anderen "Nicht Genügend" steht im Herbst eine Nachprüfung. Für beide Seiten keine einfache Situation: "In den Beratungen hören wir aktuell sehr oft von Kindern und Jugendlichen, dass sie Angst haben, den Eltern die schlechten Nachrichten zu überbringen und wir überlegen gemeinsam, wie sie es ihnen am besten sagen können", erklärt Birgit Satke, Leiterin des Beratungsteams von Rat auf Draht.
#1 Momentaufnahme
Eines vorweg: "Schlechte Noten sagen nichts über die tatsächliche Intelligenz oder die Fähigkeiten Ihres Kindes aus. Sie sind vielmehr ist es eine Momentaufnahme", sagt Binder. Wenn sich also diesmal der ein oder mehrere Fünfer darin finden, heißt das nicht, dass der Nachwuchs dies in Zukunft nicht wieder in Ordnung bringen kann.
#2 Aufgeben gibt es nicht
Auch ein Fünfer im Jahreszeugnis bedeutet noch nicht, dass Ihr Kind das Schuljahr wiederholen muss. Mit dem sogenannten "Nachzipf" im Herbst bietet sich die Gelegenheit, die schlechte Note auszubügeln. "Achten Sie aber darauf, dass Ihr Kind genug Pause bekommt, bevor es mit dem Lernen für die Nachprüfung beginnt. Ferien sollten auch zur Erholung da sein. In letzter Minute unter Stress und Zeitdruck sollte aber nicht gepaukt werden", so Binder.
#3 Stehen Sie hinter Ihrem Kind
Auch, wenn das Ergebnis dem aktuell nicht entsprechen mag, hat sich das Kind in den meisten Fällen angestrengt und sein Bestes gegeben und ist mit der Situation selbst nicht zufrieden. Das bestätigt auch Satke aus den Beratungen: "Die Kinder sind keineswegs faul und ihnen sind schlechte Noten nicht egal. Im Gegenteil, sie machen sich große Gedanken, wie es nun weitergeht und ob sie etwa die Nachprüfung schaffen". Eltern sollten die Anstrengungen ihres Kindes würdigen. "Statt Kritik braucht Ihr Kind die Gewissheit, dass sie hinter ihm stehen. Die Devise heißt: Gemeinsam zu schauen, was man tun kann", sagt Binder.
#4 Unterstützung statt Vorwürfe
"Konzentrieren Sie sich daher auf positive Aspekte, wie gute Noten, die Ihr Kind in anderen Fächern erreichen konnte oder auf besondere Talente und Fähigkeiten", so die Expertin weiter. Eltern, die auf Unterstützung und Mitgefühl statt auf Anschuldigungen und Vorwürfe setzen, heben das Selbstwertgefühl ihres Kindes. So gestärkt, lernt es sich in Zukunft besser.
#5 Strafen sind nicht die Lösung
Es ist nur verständlich, dass Eltern ob der schlechten Noten ihres Kindes auch frustriert sein können. Leicht ist man versucht, für die sachwachen schulischen Leistungen ein Verbot auszusprechen. "Strafen bei schlechten Noten sind aber eher kontraproduktiv und bewirken nur, dass das familiäre Miteinander noch schwieriger wird. Die Situation ist herausfordernd genug, lassen Sie daher Zockverbot, Streamingverbot oder Handyverbot sein", erklärt Binder.
#6 Ferien sind zur Erholung da
Ferien sind Ferien: Gönnen Sie Ihrem Kind auf jeden Fall eine Pause: Es sollte die Ferien trotz der schlechten Noten genießen und sich eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken nehmen können. Danach kann es erholt weitergehen.
#7 Ursachenforschung betreiben
Überlegen Sie gemeinsam mit ihrem Kind, wo die Gründe für die schlechten Noten liegen könnten. Satke: "Aus den Beratungen wissen wir, dass viele Kinder oft multiple Belastungen im persönlichen Umfeld als Grund dafür angeben, dass das Lernen in diesem Schuljahr auf der Strecke blieb". Binder empfiehlt daher: "Machen Sie miteinander einen Plan, wie es künftig besser laufen könnte. Das gibt Sicherheit und Orientierung". Eltern sollten sowohl die Wünsche des Kindes als auch ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen.
#8 Unterstützung holen
Klappt das gemeinsame Lernen mit Ihrem Kind nicht, geraten Sie dabei immer wieder in Streit? Sie sind damit keine Ausnahme. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können. Auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht kann geholt werden. Das Team von elternseite.at steht ihnen ebenfalls gerne zur Seite. Termine sind online unter elternseite.at buchbar. Zudem gibt es in Kooperation mit Schulpsychologie Österreich des BMBWF (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) auch eine Beratungsmöglichkeit speziell für Schulthemen: https://elternseite.at/de/beratung-schulthemen
Auch Eltern wissen oft nicht, wie sie richtig darauf reagieren sollen: "Sie wollen nicht, dass das Kind die Motivation fürs Lernen ganz verliert und versuchen optimistisch zu sein, sind aber oft auch selbst innerlich enttäuscht oder verunsichert wegen der negativen Note", erklärt Barbara Binder, Psychotherapeutin und Beraterin bei elternseite.at.