Rapid-Krise verschärft sich

Ikone-Krankl rechnet ab: "Spieler sind nicht gut genug"

Rapid versinkt in der Krise: Hans Krankl rechnet mit Kader und Führung ab – Fans pfeifen, Stefan Kulovits warnt: "Nur ein Erfolgserlebnis hilft."
Sport Heute
08.12.2025, 10:17
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Bei "Talk & Tore" auf "Sky" wurde am Sonntag schonungslos sichtbar, wie tief Rapid in der Krise steckt. Die dritte Liga-Niederlage in Folge, nur ein Punkt aus den letzten sechs Pflichtspielen und ein 30-minütiges Pfeifkonzert – all das löste eine heftige Debatte aus, in der sich vor allem Hans Krankl kein Blatt vor den Mund nahm.

Laut der Rapid-Ikone ist die Lage dramatischer, als viele wahrhaben wollen. "Es ist Wahnsinn, was bei Rapid los ist", meinte er und stellte klar, dass aktuell "nichts zu erwarten" sei, da die Mannschaft schlecht spiele.

Auch die Vorgänge rund um die Ära Stöger sorgten für Stirnrunzeln. Krankl berichtete, er habe den Trainer beim GAK-Spiel kurz vor dessen Beurlaubung "sehr emotionslos" erlebt und versucht, ihn aufzubauen – "das ist mir nicht gelungen." Für ihn deutet vieles darauf hin, dass "es im Trainerteam nicht gestimmt hat".

Fehlende Identifikation

Dass der Kader im Sommer als der beste aller Zeiten bezeichnet wurde, kann Krankl angesichts der aktuellen Leistungen nicht nachvollziehen: "Der Kader wurde in den Himmel gelobt, aber die Spieler sind nicht gut genug." Besonders irritiert zeigte er sich darüber, dass Mamadou Sangare abgegeben wurde: "Keiner im aktuellen Kader ist so gut wie er."

Neben der spielerischen Komponente kritisierte Krankl auch die mangelnde Identifikation der Mannschaft: "Ein Großteil der Spieler kann kein Deutsch und will es anscheinend auch nicht lernen. Sie können sich null mit dem Verein identifizieren."

"Sky"-Experte Didi Hamann sah es ähnlich. Für ihn ist Sprachkompetenz eine Grundvoraussetzung: "Es muss die Aufgabe des Vereins sein, dass die Spieler die Sprache lernen. Sonst verstehen sie nicht, was Rapid bedeutet."

Zur aktuellen Situation äußerte sich auch Ex-Rapid-Trainer Robert Klauß – wenn auch zurückhaltend. "Ich kann nichts dazu sagen, weil ich seit meiner Beurlaubung kein Spiel von Rapid mehr gesehen habe", erklärte er. Unter seiner Führung sei Identifikation jedoch nie ein Problem gewesen.

Rapid am Abgrund

Während im Studio diskutiert wurde, lieferte Rapids Auftritt am Wochenende erneut wenig Hoffnung. Die Teambuilding-Maßnahme im Escape Room verpuffte, die frühe 1:0-Führung durch Schaubs Kreuzeck-Schuss hielt nicht stand, und die Fans quittierten die 1:2 Heimniederlage gegen Ried mit einem halbstündigen Pfeifkonzert. Interims-Trainer Stefan Kulovits sprach nach der Partie von "vielen falschen Entscheidungen" in der Offensive wie in der Defensive.

Rapid rutscht damit sechs Runden vor Ende des Grunddurchgangs mitten in den Kampf um die Meistergruppe. Noch Ende September war Grün-Weiß Tabellenführer. Nun droht ein heikler Jahresausklang: Am Donnerstag soll gegen Nikosia in der Conference League ein halbwegs versöhnliches Signal gelingen, ehe Blau-Weiß Linz und Zrinjski Mostar warten.

Für Kulovits zählen jetzt nur Ergebnisse. "Bei uns hilft nur ein Erfolgserlebnis, egal wie es zustande kommt", betonte er – auch im Wissen, dass bis zum Trainingsstart im Jänner ein neuer Cheftrainer feststehen soll.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.12.2025, 10:55, 08.12.2025, 10:17
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