19-Jähriger ist verzweifelt

Ilias schrieb 150 Bewerbungen: "Krieg keine Chance"

Topmotiviert, spricht vier Sprachen – aber keiner gibt ihm eine Lehrstelle. Ilias (19) hat über 150 Bewerbungen verschickt, wird aber nur geghostet.
Lea Strauch
05.08.2025, 03:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Er hat Träume, Ziele – und ein großes Durchhaltevermögen: Ilias M. (19) aus Linz will unbedingt IT-Systemtechniker werden: "Es ist mein absoluter Wunschberuf", erzählt er "Heute". Seit Anfang 2024 ist er auf der Suche nach einer Lehrstelle, hat mittlerweile über 150(!) Bewerbungen verschickt.

Erzähle uns deine Story!

Wurde dir eine Beihilfe gestrichen? Kannst du dir das Leben kaum mehr leisten? Ist dir gerade etwas besonders Trauriges, Witziges oder Erstaunliches geschehen? Bewegt dich ein anderes Thema? Bist du der Meinung, dass deine Geschichte erzählt werden sollte? Dann melde dich bei uns unter [email protected]. Denn deine Story ist uns wichtig!Mail an uns

"Ich wurde sehr oft geghostet"

"Ich bin hochmotiviert, lerne fleißig und möchte endlich eine berufliche Perspektive in Oberösterreich bekommen", sagt der 19-Jährige. Doch statt einer Chance bekommt er nur Absagen. Oder gar nichts.

"Man bekommt keine Rückmeldungen", schildert er enttäuscht. In den meisten Fällen bekäme er von den Unternehmen nur eine automatisierte Antwort: "Gefühlt hat sich nur in einem von zehn Fällen überhaupt ein Mensch zurückgemeldet."

Ein Lichtblick kam im März: Ein Bewerbungsgespräch lief gut – und M. bekam die Zusage in Linz. Die Lehrstelle als IT-Systemtechniker war fix, der Start für Juni geplant. Endlich schien der Traum greifbar. Doch dann der Schock: Wegen bundesweiter Budgetkürzungen wurde ihm kurzfristig wieder abgesagt.

"Ich will arbeiten" – doch keiner lässt ihn

Warum es trotz seiner Motivation nicht klappt? Der 19-Jährige hat einige Ideen: "IT ist zur Zeit sehr gefragt, es gibt viele Bewerber", sagt er. Außerdem vermutet er, dass sein Nachname ein Hindernis sein könnte: "Er klingt nicht österreichisch." Dabei hat er es sprachlich richtig drauf: Perfektes Deutsch, Englisch, dazu noch Russisch und Spanisch.

Auch das ständige Schlechtreden seiner Generation findet der Linzer "teilweise frech". Er sehe zwar auch, dass viele junge Menschen weniger leisten wollen, aber: "Ich will arbeiten und meinen Beitrag leisten." Bis jetzt habe ihm aber noch niemand die Chance dazu gegeben.

{title && {title} } Lstr, {title && {title} } 05.08.2025, 03:00
Jetzt E-Paper lesen