Große Bestürzung

Nach Tod von Ärztin – Freispruch jetzt rechtskräftig

Der Tod von Ärztin Kellermayr sorgte für Bestürzung: Ein Mann, der ihr gedroht haben soll, stand vor Gericht. Jetzt ist sein Freispruch rechtskräftig.
Oberösterreich Heute
04.08.2025, 12:09
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Die engagierte junge Medizinerin aus Seewalchen (Bez. Vöcklabruck) warb immer wieder öffentlich für die Impfung gegen Corona. Die Folge: eine Flut von Hass-Nachrichten.

Lisa-Maria Kellermayr wurde mehrfach mit dem Umbringen bedroht. Ende Juli 2022 nahm sie sich schließlich selbst das Leben – die Erschütterung war groß. Umfangreiche Ermittlungen in Österreich und im Ausland folgten.

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Die Fahnder forschten schließlich einen deutschen Verdächtigen aus: Dem 61-Jährigen wurde angelastet, von Februar bis Juli 2022 in vier E-Mails und drei Nachrichten auf Twitter (heute "X") massive Anfeindungen gegen die Hausärztin formuliert zu haben.

Im folgenden Prozess in Wels erklärte die Staatsanwaltschaft, die Drohungen hätten zu einer Zuspitzung der psychischen Verfassung der 36-Jährigen geführt: "Der Angeklagte hat Mitschuld am Tod von Frau Doktor Kellermayr." Ihr Selbstmord sei ihm zuzurechnen, so die Behörde.

Der Hauptverteidiger konterte, die Medizinerin habe sich "medial äußerst aggressiv" präsentiert. Der Beschuldigte habe sich dagegen gewehrt, weil er sich nicht impfen lassen wollte. Niemand habe die Suizidalität der Frau erkannt – auch seinem Mandanten habe sie daher nicht auffallen können, so der Anwalt.

Dem Deutschen, für den die Unschuldsvermutung gilt, hatten bis zu zehn Jahre Haft gedroht. Er wurde letztendlich freigesprochen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft die angemeldet Nichtigkeitsbeschwerde wieder zurückgezogen. Die Begründung: Das Urteil sei nicht zu beanstanden. Es ist damit rechtskräftig.

{title && {title} } red, {title && {title} } 04.08.2025, 12:09
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