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Illegale Zahlung? So wehrt sich ÖFB-Boss Windtner

Heute Redaktion
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ÖFB-Boss Leo Windtner ist nach einer 100.000-Dollar-Spende der FIFA im Visier der Justiz. Der Oberösterreicher pocht darauf, dass "alles belegbar" ist.

Worum geht es?

Im Sommer 2014 suchte ÖFB-Boss Leo Windtner um eine Förderung bei der FIFA für ein Fußballprojekt in den Slums von Kenia an – ohne das Wissen des Verbandes. Die Finanzkommission der FIFA genehmigte 100.000 Dollar für das Projekt. Gleichzeitig soll Windtner Joseph Blatter als FIFA-Boss den Rücken gestärkt haben – was er aber abstreitet: "Ich habe Blatter weder ein Versprechen noch eine Zusage gegeben. Seine Nichtwahl war ein einstimmiger Präsidiumsbeschluss des ÖFB", wird er von der APA zitiert. "Die Stimme bei der Wahl hat der Vorarlberger Landeschef Horst Lumper abgegeben."

Als das Geld im März 2015 beim ÖFB eintraf, wurde es sofort wieder retour geschickt – weil es keinen Beschluss oder Antrag über die Verwendung gab und man die Verwendung der Mittel für ein Privatprojekt in Kenia nicht kontrollieren konnte.

Windtner ließ nicht locker, kontaktierte erneut Blatter. Kurz darauf landete der Geldbetrag direkt auf dem Konto der Privatinitiative bei der Linzer Oberbank – und genau wegen dieser Transaktion ermittelt jetzt die Korruptions-Staatsanwaltschaft gegen den Oberösterreicher, wie Recherchen von "90minuten.at" und "Addendum" aufzeigen.

Windtner gelassen: "Es ist alles transpartent gelaufen"



Den Stein ins Rollen brachte der Eisenbahnersportverein Wels, der im April 2017 die Anzeige gegen Windtner einbrachte. Dieser informierte das ÖFB-Präsidium am 7. Dezember darüber. Laut einer Aussendung des Fußball-Bundes sehe sich der Welser Sportverein "ungerecht behandelt". Windtner soll demnach eine Stellungnahme bei der Staatsanwaltschaft abgeben haben, "wobei keinerlei Neuinhalte über den Status 2015 hinzugetreten sind."

Gegenüber der APA äußerte sich der ÖFB-Boss jetzt zur Causa. "Die Anzeige ist ein Rundumschlag des Vereins, der vom Oberösterreichischen Verband vom Meisterschaftsbetrieb ausgeschlossen wurde. Es ist aber nach wie vor keine Änderung der Faktenlage eingetreten. Es ist alles transparent gelaufen und jeder Cent belegt", erklärt der 67-Jährige. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Das Geld ist zunächst irrtümlich von der FIFA an den ÖFB überwiesen worden, aber deswegen kann man mir keinen Vorwurf machen." Tritt er im Falles eines Schuldspruchs zurück? "Soweit habe ich nicht vorgedacht, weil ich mir nichts vorzuwerfen habe."

Für Leo Windtner und Joseph Blatter gilt die Unschuldsvermutung.

(red.)

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