Thema kochte hoch

Impf-Wut und Corona-Frust trieben FPÖ-Wähler an

Die Corona-Pandemie ist längst überstanden, bei der Wien-Wahl hallte sie aber spürbar nach. Oder genauer gesagt das Virus-Management der Stadt Wien.
Newsdesk Heute
27.04.2025, 19:09
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Verluste für die SPÖ, starke Zugewinne für die FPÖ: Nach der Wien-Wahl am Sonntag wird zwar mit größter Wahrscheinlichkeit die SPÖ weiter den Bürgermeister stellen, allerdings dürfte sich eine Koalition nur mit den NEOS nicht mehr ausgehen. Entstanden war die bisherige rot-pinke Koalition mitten in der Corona-Pandemie mit Lockdowns, Masken, scharfen Polizeikontrollen und später Lockdowns für Ungeimpfte sowie Zutrittsbeschränkungen vor allem in der Gastronomie, aber auch den ersten Test- und Impf-Maßnahmen.

Mitte 2023 endeten dann alle Corona-Maßnahmen, gleichzeitig fiel die Meldepflicht. Corona wurde seither als "normale" Infektionskrankheit behandelt. Wie sehr das Corona-Management der Stadt Wien noch immer polarisiert und wie groß die Wut unter vielen Bürgern sein muss, das zeigt am Wahltag die Befragung von Puls 24, ATV und der Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH mit 1.200 Befragten (Telefon / Online) mit einer maximalen Schwankungsbreite von +/- 2,8%.

Vier von zehn Wählern von Corona beeinflusst

Unter allen Befragten sagten zehn Prozent, das Corona-Management der Stadt Wien habe ihre Wahlentscheidung "sehr beeinflusst", weitere 16 Prozent habe es "eher beeinflusst" und wieder weitere 15 Prozent "weniger", aber dennoch beeinflusst. Traditionell nutzten FPÖ-Wähler die Wahl auch zur Corona-Abrechnung mit der Regierung: Nur rund ein Drittel (35 %) wurde von Corona gar nicht beeinflusst, 62 (!) Prozent machten ihre Stimme aber von Corona abhängig (27 Prozent "sehr", 19 Prozent "eher", 16 Prozent "weniger").

Zwar nicht dermaßen, aber doch stark hat das Thema auch Wähler aller anderen Parteien beeinflusst. Bei den Roten sind es 40 Prozent (acht Prozent "sehr", 18 Prozent "eher", 14 Prozent "weniger"), bei den Grünen 39 Prozent (vier Prozent "sehr", zehn Prozent "eher", 25 Prozent "weniger"). Absteigende Beeinflussung gibt es bei NEOS-Wählern mit 37 Prozent (fünf Prozent "sehr", 13 Prozent "eher", 19 Prozent "weniger"), ÖVP-Wählern mit 24 Prozent (zwei Prozent "sehr", 15 Prozent "eher", sieben Prozent "weniger") und KPÖ- und Links-Wählern (zwei Prozent "sehr", zwölf Prozent "eher", zehn Prozent "weniger").

Auch Sicherheitsgefühl spielte eine Wahl-Rolle

Wie Corona spielte auch das Sicherheitsgefühl in Wien eine Rolle bei den Wählern, wobei von allen Wählern 21 Prozent Wien als "sehr sicher" und 37 Prozent als "eher sicher" einstufen, 23 Prozent die Bundeshauptstadt dagegen als "eher unsicher" und 16 Prozent als "sehr unsicher" bewerten. Auch hier bewerten FPÖ-Wähler die Zustände weit negativer als die Wähler aller anderen Parteien – vier Prozent sagen "sehr sicher", 14 Prozent "eher sicher", 37 Prozent "eher unsicher" und 44 Prozent "sehr unsicher".

Umgekehrt fühlen sich in Wien Grün-Wähler am sichersten: 43 Prozent "sehr sicher", 41 Prozent "eher sicher", 14 Prozent "eher unsicher" und zwei Prozent "sehr unsicher". In etwa gleichauf liegen SPÖ-Wähler und KPÖ- sowie Links-Wähler mit ihrer Einschätzung. Rote Wähler: 32 Prozent "sehr sicher", 48 Prozent "eher sicher", 13 Prozent "eher unsicher" und fünf Prozent "sehr unsicher", KPÖ- sowie Links-Wähler: 39 Prozent "sehr sicher", 42 Prozent "eher sicher", elf Prozent "eher unsicher" und drei Prozent "sehr unsicher".

ÖVP-Wähler beim Thema Sicherheit offenbar gespalten

Möglicherweise könnte ÖVP-Wien-Chef Karl Mahrer mit seiner Wahlkampagne, die sich vor allem um die Sicherheitszustände in Wien gedreht hatte, nicht die gesamte Volkspartei-Wählerschaft gut bedient haben.

Immerhin sagen mehr ÖVP-Wähler, dass sie Wien sicher finden (elf Prozent "sehr", 46 Prozent "eher"), als es Wähler mit einem Unsicherheitsgefühlt gibt (29 Prozent "eher unsicher", 14 Prozent "sehr unsicher"). Und NEOS-Wähler sehen Wien zu 18 Prozent "sehr sicher", 51 Prozent "eher sicher", 21 Prozent "eher unsicher" und neun Prozent "sehr unsicher".

{title && {title} } red, {title && {title} } 27.04.2025, 19:09
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