Alle 1.504 Wahllokale in der Hauptstadt haben nun geschlossen. 1,1 Millionen Wienerinnen und Wiener waren – wie ausführlich berichtet – am Sonntag dazu aufgerufen, einen neuen Landtag und Gemeinderat zu wählen.
Nun, wenige Minuten nach Wahlschluss liegt die erste Trendprognose von Peter Hajek und Foresight vor. ACHTUNG: Hier handelt es sich um eine großangelegte Umfrage aus den letzten Tagen vor der Wahl, KEINE Hochrechnung auf Basis ausgezählter Stimmen – diese soll kurz nach 18 Uhr vorliegen. "Heute" berichtet live.
Laut der auf 3.600 Interviews basierenden Studie geht die SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig mit rund 37 Prozent siegreich aus dem Urnengang hervor. Die Demoskopen erwarten jedoch, dass die Roten deutliche Verluste hinnehmen werden müssen.
"Die Sozialdemokratie bleibt klar stimmenstärkste Partei in Wien", relativierte Landesparteisekretärin Barbara Novak in einer ersten Reaktion und verwies darauf, dass für die Trendprognose noch keine reale Stimme ausgezählt wurde.
Großer Wahlgewinner am Sonntag dürfte die von Dominik Nepp angeführte FPÖ werden. Mit prognostizierten 23,5 Prozent werden die Freiheitlichen in den kommenden fünf Jahren wieder zweitstärkste politische Kraft in der Hauptstadt sein.
Klubchef Maximilian Krauss sprach von einem "historischen Ergebnis", es sei "noch nie gelungen, dass sich eine Partei von der einen Wahl zur nächsten verdreifacht hat". Kickl-Vize Dagmar Belakowitsch ortet "einen Hoffnungsschimmer für Wien".
„Eine Verdreifachung ist historisch.“Maximilian KraussKlubobmann (FP)
Die ÖVP wird ihr gutes 2020er-Ergebnis nicht halten können. Sie dürfte bei rund 11,5 Prozent zu liegen kommen und hinter die Grünen (12,5 Prozent) zurückfallen. Sollten sich die 12,5 Prozent bestätigen, wäre das ein "solides Ergebnis" für die Grünen, so Listenzweiter Peter Kraus. Die Neos müssen mit 8,5 Prozent akut bangen, ob sich eine Fortführung der "Punschkrapfen-Koalition" mit den Roten ausgeht.
Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (1,5 Prozent) geht krachend unter. Die KPÖ, die gemeinsam mit LINKS angetreten ist, muss noch zittern, wird auf rund 4 Prozent hochgeschätzt. Auf die sonstigen angetretenen Parteien und Listen entfällt rund 1 Prozent.
Zur Erinnerung: Bei der letzten Landtagswahl im Corona-Jahr 2020 war die SPÖ noch auf 41,6 Prozent der Stimmen gekommen. Auf Platz zwei segelte im Windschatten der Erfolge von Sebastian Kurz die ÖVP unter Gernot Blümel und errang 20,4 Prozent der Stimmen. Die Grünen legten zwar auf 14,8 Prozent zu, flogen jedoch aus der Rathaus-Koalition. Dort stellten die Neos (2020: 7,5 Prozent) in den letzten viereinhalb Jahren den Vizebürgermeister.
In Folge des Ibiza-Skandals sackten die Blauen auf 7,1 Prozent ab. Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hatte schon 2020 mit 3,3 Prozent keine Chance auf einen Einzug in den Wiener Gemeinderat. Auch KPÖ und BIER-Partei blieb der Einzug verwehrt.