Wien-Wahl 2025

1. Trend: SPÖ siegt mit 37 %, FPÖ stärker als gedacht

Die Wien-Wahl 2025 ist geschlagen. Laut einer ersten Trendprognose dürfte die SPÖ mit rund 37 Prozent gewinnen. Neue zweite Kraft: die Freiheitlichen.
Newsdesk Heute
27.04.2025, 17:00

Alle 1.504 Wahllokale in der Hauptstadt haben nun geschlossen. 1,1 Millionen Wienerinnen und Wiener waren – wie ausführlich berichtet – am Sonntag dazu aufgerufen, einen neuen Landtag und Gemeinderat zu wählen.

SPÖ in erster Trendprognose vorne

Nun, wenige Minuten nach Wahlschluss liegt die erste Trendprognose von Peter Hajek und Foresight vor. ACHTUNG: Hier handelt es sich um eine großangelegte Umfrage aus den letzten Tagen vor der Wahl, KEINE Hochrechnung auf Basis ausgezählter Stimmen – diese soll kurz nach 18 Uhr vorliegen. "Heute" berichtet live.

Laut der auf 3.600 Interviews basierenden Studie geht die SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig mit rund 37 Prozent siegreich aus dem Urnengang hervor. Die Demoskopen erwarten jedoch, dass die Roten deutliche Verluste hinnehmen werden müssen.

"Die Sozialdemokratie bleibt klar stimmenstärkste Partei in Wien", relativierte Landesparteisekretärin Barbara Novak in einer ersten Reaktion und verwies darauf, dass für die Trendprognose noch keine reale Stimme ausgezählt wurde.

Video: So reagiert SPÖ-Managerin Novak

Freiheitliche legen stark zu

Großer Wahlgewinner am Sonntag dürfte die von Dominik Nepp angeführte FPÖ werden. Mit prognostizierten 23,5 Prozent werden die Freiheitlichen in den kommenden fünf Jahren wieder zweitstärkste politische Kraft in der Hauptstadt sein.

Klubchef Maximilian Krauss sprach von einem "historischen Ergebnis", es sei "noch nie gelungen, dass sich eine Partei von der einen Wahl zur nächsten verdreifacht hat". Kickl-Vize Dagmar Belakowitsch ortet "einen Hoffnungsschimmer für Wien".

„Eine Verdreifachung ist historisch.“
Maximilian KraussKlubobmann (FP)
Jubel bei Klubchef Maximilian Krauss (r.) im Weinlokal "Vino" in der City
Denise Auer

ÖVP mit fettem Minus

Die ÖVP wird ihr gutes 2020er-Ergebnis nicht halten können. Sie dürfte bei rund 11,5 Prozent zu liegen kommen und hinter die Grünen (12,5 Prozent) zurückfallen. Sollten sich die 12,5 Prozent bestätigen, wäre das ein "solides Ergebnis" für die Grünen, so Listenzweiter Peter Kraus. Die Neos müssen mit 8,5 Prozent akut bangen, ob sich eine Fortführung der "Punschkrapfen-Koalition" mit den Roten ausgeht.

Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (1,5 Prozent) geht krachend unter. Die KPÖ, die gemeinsam mit LINKS angetreten ist, muss noch zittern, wird auf rund 4 Prozent hochgeschätzt. Auf die sonstigen angetretenen Parteien und Listen entfällt rund 1 Prozent.

2020: SPÖ vor ÖVP

Zur Erinnerung: Bei der letzten Landtagswahl im Corona-Jahr 2020 war die SPÖ noch auf 41,6 Prozent der Stimmen gekommen. Auf Platz zwei segelte im Windschatten der Erfolge von Sebastian Kurz die ÖVP unter Gernot Blümel und errang 20,4 Prozent der Stimmen. Die Grünen legten zwar auf 14,8 Prozent zu, flogen jedoch aus der Rathaus-Koalition. Dort stellten die Neos (2020: 7,5 Prozent) in den letzten viereinhalb Jahren den Vizebürgermeister.

Starke blaue Verluste nach Ibiza

In Folge des Ibiza-Skandals sackten die Blauen auf 7,1 Prozent ab. Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hatte schon 2020 mit 3,3 Prozent keine Chance auf einen Einzug in den Wiener Gemeinderat. Auch KPÖ und BIER-Partei blieb der Einzug verwehrt.

So geht es jetzt weiter:

  • 18.00 Uhr/18.30 Uhr: Nachdem die Wahlbehörden erste ausgezählte Sprengel einmelden, wagt Foresight die erste Hochrechnung für den ORF. "Heute" wird umgehend LIVE berichten. Die Schwankungsbreite wird dann nur noch ±1,5 Prozent betragen.
  • In den folgenden Stunden verfeinert sich die Prognose laufend. Die Schwankungsbreite der letzten Hochrechnung am Wahlsonntag wird voraussichtlich ±0,3 Prozent betragen. Zur Verzögerung kommt es 2025, da aufgrund einer Wahlrechtsänderung der Großteil der Briefwahlstimmen bereits am Wahlsonntag in den Sprengeln ausgezählt wird.
  • Nicht vor 21 Uhr soll ein vorläufiges Endergebnis bekanntgegeben werden. Stadtwahlleiter Stadtrat Jürgen Czernohorszky wird es im Rathaus kommunizieren.
  • Die Foresight-Hochrechnungen des ORF prognostizieren immer das für Montag erwartete Endergebnis inklusive aller Wahlkarten. Die Werte im Fernsehen können also von jenen im Rathaus verlautbarten minimal abweichen.
  • Ab 21 Uhr: Jetzt wird es in den Bezirken spannend: Es folgen eigene Hochrechnungen für jede Bezirksvertretungswahl (Ergebnis und Mandatsverteilung). Wie von "Heute" berichtet, gibt es einige "Battlegrounds", an denen ein Farbwechsel möglich ist.
{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.04.2025, 18:31, 27.04.2025, 16:59