Trendprognose zeigt

Ludwig-SPÖ auf Platz 1, verfehlt aber 40-Prozent-Ziel

41,6 Prozent holte die SPÖ bei der Wahl 2020. Erklärtes Wahlziel war es, an dieses Ergebnis heranzukommen. Das gelang nicht ganz.
Claus Kramsl
27.04.2025, 17:32
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Um 17 Uhr schlossen die 1.504 Wahllokale in Wien an diesem frühlingshaften Sonntag mit strahlendem Sonnenschein. Nicht übermäßigen Grund zur Freude hat Stadt- und SPÖ-Chef Michael Ludwig: Denn laut erster Trendprognose von Foresight für ORF und APA hat der Wiener Bürgermeister sein Ziel, das gute Wahlergebnis von 2020 – die SPÖ holte damals 41,6 Prozent – zu halten beziehungsweise zumindest knapp heranzukommen, klar verfehlt. Denn laut Trendprognose kommt die SPÖ nur auf 37 Prozent der Stimmen.

Es sei dies "ein ehrgeiziges Ziel", gab sich Ludwig im "Öffi-Talk" mit "Heute" realistisch. Seine Erklärung: Bei allen vergangenen Wahlen seien die Amtsinhaber und die regierenden Parteien vom Wähler abgestraft worden und hätten zum Teil massive Stimmverluste hinnehmen müssen.

Erste Reaktion von SPÖ-Wahlkampfchefin

"Im Namen der Wiener Sozialdemokratie bedanke ich mich herzlich bei allen Aktivistinnen und Aktivisten, den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern und den zahlreichen Vertrauenspersonen, die diesen Wahlkampf möglich gemacht haben. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Unterstützung in den vergangenen Wochen waren das Rückgrat unserer sozialdemokratischen Kampagne", betont Wahlkampfleiterin und SPÖ Wien-Landesparteisekretärin Barbara Novak.

SPÖ-Wahlkampfmanagerin Barbara Novak und Klubchef Josef Taucher bei einer ersten Trendprognose im SPÖ-Klub im Wiener Rathaus im Rahmen der Wien-Wahl am Sonntag, 27. April 2025.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Es sei "noch keine einzige Stimme ausgezählt worden" und es stehe ein langer Wahlabend bevor, erklärte Novak vor Journalisten. Grundsätzlich wären 37 Prozent "schon ein sehr gutes Ergebnis" und ein großer Vertrauensbeweis für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), meinte Novak. Die Verluste erklärte sie – wie bereits Ludwig gegenüber "Heute" noch vor dem Wahlgang – mit dem allgemeinen Trend, dass regierende Parteien nach den Krisenjahren mit Pandemie, Ukraine-Krieg und Teuerung bei Wahlen abgestraft würden.

„Jeder Wahlkampf hat seine eigene Dynamik“
Barbara NovakSPÖ-Wahlkampfleiterin

"Die Herausforderungen der letzten Jahre haben es für Regierungsparteien nicht einfacher gemacht. Dass regierende Parteien schon bei den Landtagswahlen in anderen Bundesländern ein Minus zwischen 3,5 und 10 Prozent einstecken mussten, sehen wir nun auch in Wien", führte Novak aus. "Jeder Wahlkampf hat seine eigene Dynamik. Fakt ist der nächste Bürgermeister wird auch Michael Ludwig heißen. Jetzt gilt es, die erste Hochrechnung und das Endergebnis abzuwarten", so Novak.

5.000 Aktivisten klopften an 60.000 Türen

Sie betonte, dass Wahlkampf immer Teamarbeit sei und niemand Wahlen alleine gewinne. Novak hob hervor, dass rund 5.000 Aktivisten an 60.000 Türen geklopft, 20.000 Telefonate geführt, 1.100 Dreieckssteher aufgestellt und 900 Veranstaltungen organisiert hätten. Gegenüber dem "ORF" zeigte sie sich zuversichtlich, dass Wien weiterhin "lebenswerteste Stadt" bleibe – und äußerte Erleichterung über eine Bundesregierung ohne die FPÖ. Gleichzeitig gestand sie ein, dass die SPÖ noch ein paar Prozent mehr hätte erreichen können.

Trendprognose – alle Details

Laut der Trendprognose kommt die SPÖ auf 37 Prozent (minus 4,5 Prozentpunkte). Ihr Koalitionspartner NEOS kann demnach auf 8,5 Prozent (plus ein Prozentpunkt) zulegen.

Die FPÖ zeigt sich noch stärker als erwartet und klettert auf 23,5 Prozent (plus 16,4 Prozentpunkte). Die Grünen kommen auf 12,5 Prozent (minus 2,3 Prozentpunkte), die ÖVP büßt gegenüber der Wahl 2020 rund neun Prozentpunkte ein und landet bei 11,5 Prozent. KPÖ (vier Prozent) und Team HC Strache (1,5 Prozent) schaffen den Einzug in den Gemeinderat nicht. Alle sonstigen nicht in ganz Wien antretenden Parteien erreichen laut der Prognose zusammen 1,5 Prozent.

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