Wichtige Mittel schon aus

Impfstoff-Knappheit in Kärnten – Nachfrage überrascht

Die kostenlosen Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose sind in Kärnten schon jetzt vergriffen. Kritik an Bund: "Falschen Eindruck erweckt."
Michael Pollak
06.11.2025, 22:36
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Die seit Anfang November kostenlosen Impfungen gegen Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose) sind in Kärnten bereits zur Rarität geworden. Besonders Menschen ab 60 sowie Personen mit bestimmten Vorerkrankungen haben ein Anrecht auf die früher hunderte Euro teuren Impfstoffe.

Maria Korak-Leiter, Sprecherin der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, erklärt laut ORF: "Die Kontingente, die für ganz Österreich freigeschaltet wurden, reichen bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken." Viele Ordinationen haben volle Anmeldelisten, Termine müssen auf Jänner verschoben werden. Die Patienten zeigen dafür aber Verständnis.

Kritik gibt es dennoch: Die Aktion sei vom Bund zu offensiv angekündigt worden. Das habe zu einer falschen Erwartungshaltung geführt. "Es wurde überall gesagt, dass das ab November möglich ist. In der Praxis schaut es nicht ganz so aus", so Korak-Leiter.

Auch in Klagenfurt ist die Nachfrage groß. Amtsärztin Nadja Ladurner beruhigt: "Das Gratisangebot gilt mindestens bis 2028. Es besteht kein Stress, sich sofort impfen zu lassen." Sie rät derzeit eher zu den Winterimpfungen gegen Influenza und Covid-19. Die Gürtelrose-Impfung könne auch gemütlich später erfolgen.

Bei einer Pressekonferenz zeigte sich der Bund überrascht, aber erfreut über das große Interesse. Man sei mit den Herstellern im Austausch. Noch im November sollen neue Lieferungen eintreffen, ab Jänner soll die Versorgung gesichert sein.

Die Impfstoffe schützen vor schweren Erkrankungen: Pneumokokken können Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung auslösen. Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt, tritt vor allem bei älteren oder immungeschwächten Personen auf und verursacht Nervenschmerzen sowie juckenden Ausschlag.

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