In "Die schmutzigen Hände" (ab 4. September im Theater in der Josefstadt) stellt sich Hugo (Nils Arztmann) einer unmöglichen Aufgabe: Er meldet sich freiwillig, einen Menschen umzubringen.
"Die schmutzigen Hände" von Jean-Paul Sartre ist ein politisches Drama. Im Theater in der Josefstadt wird es von Regisseur David Bösch in Szene gesetzt. Das Stück thematisiert politische Moral, Verrat und persönliche Verantwortung.
Der junge Intellektuelle Hugo Barine (Arztmann) ist Mitglied der kommunistischen Partei von Illyrien. Um sich zu beweisen und politisch aufzusteigen, übernimmt er den Auftrag, den gemäßigten Parteiführer Hoederer (Günter Franzmeier) zu ermorden – dieser will nämlich mit konservativen Kräften zusammenarbeiten, was Hugo als Verrat an der Revolution ansieht. Doch als Hugo Hoederer persönlich kennenlernt und mit ihm arbeitet, beginnt er an seiner Mission zu zweifeln.
„Ich bin ein wahnsinniger Pazifist“Nils Arztmannim Gespräch mit "Heute"
Für Schauspieler Arztmann ist Morden etwas Undenkbares: "Ich bin ein wahnsinniger Pazifist und kann mich da eigentlich mit der Tatsache, bereit zu sein, einen Mord zu begehen oder jemandem das Leben zu nehmen, überhaupt nicht identifizieren", erzählt dieser im "Heute"-Talk, "aber das ist ja auch das Schöne, dass man dann auf der Bühne oder beim Theater Figuren spielen kann, die relativ wenig mit einem selber zu tun haben".
"Jeder Mensch hat andere Überzeugungen und ich glaube, die beste Message, die man aus dem Stück oder an dem Abend mitnehmen könnte, wäre, dass man immer seinem Gegenüber zuhören muss und bereit sein muss, Kompromiss einzugehen, ohne sich selbst zu verleugnen", fasst der 26-Jährige die Message des Stücks zusammen.
Das Bühnenwerk endet offen, mit der Frage, ob politische Taten durch persönliche Motive oder Ideale gerechtfertigt werden können.