Tierisches Kind der Liebe

In Schönbrunn hört man nun ein zartes "Tööröööööö"

Im Tiergarten Schönbrunn ist man völlig aus dem Häuschen, denn ein kleiner Elefantenbulle erblickte um 04:53 morgens das Licht der Welt.
20.08.2025, 16:50
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Da kann man sich als Zoo durchaus auf die Schulter klopfen, denn nach über 20 Jahren kam wieder das erste Elefantenbaby im Tiergarten Schönbrunn zur Welt, das auf natürliche Weise gezeugt wurde. Der "kleine" Mann wiegt bereits etwa 100 Kilogramm und erblickte um exakt 04:53 morgens das Licht der Welt.

„Es liegen sehr aufregende Stunden hinter uns. Um exakt 4:53 Uhr ist ein kleiner Elefantenbulle zur Welt gekommen. Die Freude ist riesig“
Dr. Stephan Hering-HagenbeckTiergartendirektor

Ein langer Weg

Der Weg zu diesem erfreulichen Ereignis war lange und aufwendig. Im Mai 2023 wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein erfahrener Zuchtbulle nach Schönbrunn gebracht, die Anlage wurde für die Geburt adaptiert und alles akribisch vorbereitet. "Ich bin in erster Linie sehr stolz auf unser Team, das großartige Arbeit geleistet hat, und natürlich auch auf die 33-jährige, erfahrene Elefantenkuh, die die Geburt souverän gemeistert hat."

Nach einer anstrengenden Geburt darf einem schon einmal das niedliche Gesicht entgleisen.
©Daniel Zupanc

Vierfach Mama

Für die Elefantenkuh ist es bereits das vierte Kalb. Dennoch ist eine Geburt für das Team immer mit vielen Sorgen verbunden und das Aufatmen nun groß. Das Team kann sich jetzt in Ruhe einen Namen überlegen. Das Jungtier wirkte von Anfang an fit und wird auf ein stattliches Gewicht von über 100 Kilogramm geschätzt.

„Innerhalb von zehn Minuten ist es bereits auf seinen Beinen gestanden. Das ist in der Wildbahn lebenswichtig, denn ein neugeborenes Kalb hat viele Feinde“

Das erste große Zittern nach einer Elefantengeburt ist immer: Wann trinkt das Kalb? Aber es hat sehr schnell getrunken. "Die nächste Sorge ist, wann die Nachgeburt abgeht – auch das verlief rasch und problemlos", berichtet Hering-Hagenbeck. Ein Team an Wissenschaftlern stand sofort bereit, um Stammzellen aus der Plazenta und Nabelschnur für wissenschaftliche Fragen zu gewinnen.

Das Jungtier ist genetisch für die Zoopopulation wichtig. Die Haltung von Afrikanischen Elefanten in zoologischen Gärten ist von großer Bedeutung, denn die grauen Riesen zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. In den vergangenen 50 Jahren sind die Bestände des Afrikanischen Elefanten um mindestens 60 Prozent zurückgegangen – verursacht durch den Verlust von Lebensraum, zunehmende Mensch-Tier-Konflikte sowie Wilderei für den illegalen Elfenbeinhandel.

Der Tiergarten Schönbrunn engagiert sich deshalb auch in Projekten zum Schutz der Tiere in der Wildbahn und arbeitet mit der Organisation "Save the Elephants" zusammen, um die Zukunft des Afrikanischen Steppenelefanten in seinem natürlichen Lebensraum zu sichern.

Die Elefantenanlage im Tiergarten ist bereits sehr veraltet. Das Kalb wurde im hinteren Teil der Außenanlage geboren. Dort wurde alles vorbereitet. Holzbretter und Sandpolsterungen sorgten für Sicherheit. Eine Geburt ist für die gesamte Herde ein besonderes Ereignis. Sichtverbindungen ermöglichten es den anderen Kühen, das Geschehen mitzuerleben. "Eine Geburt ist ein gemeinsames Erlebnis, das Elefanten zusammenschweißt. Unsere Tiere stammen nicht wie in der Wildbahn aus einem natürlich gewachsenen Familienverband. Umso wichtiger ist es, dass so ein Ereignis das Sozialgefüge stärkt", erklärt der Direktor. Mutter und Kalb bleiben zunächst im hinteren Bereich der Anlage, wo das Jungtier mit etwas Glück zu sehen ist. Schrittweise werden sie auch die Innenanlage und den vorderen Bereich erkunden – und so für Besucher zu sehen sein.

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } Akt. 20.08.2025, 17:56, 20.08.2025, 16:50
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