In einem Nationalpark im US-Bundesstaat Colorado wurden kürzlich Bilder von einem besonders merkwürdigen Kaninchen aufgenommen. Das kleine Tier hatte mehrere, dunkle "Hörner" an seinem Kopf und erinnerte ein bisschen an das Fabelwesen "Wolpertinger". Der Grund für diese Auswüchse ist aber ein ganz trauriger.
Laut einer Expertin der Vetmed in Wien, handelt es sich bei diesen "Hörnern" um sogenannte "Papillome". Diese zunächst gutartigen Tumore werden durch ein Virus hervorgerufen, das Schleimhautzellen infiziert, welche für die Keratinbildung zuständig sind. Wie auch gegenüber dem Standard erwähnt, verschwinden diese Warzen meist von selbst wieder, doch leider besteht bei etwa 25 Prozent der Kaninchen auch die Möglichkeit, dass sich aus den Wucherungen Krebszellen bilden.
In Europa wurde bisher noch kein ähnlicher Fall dokumentiert und auch in den USA ist man noch ziemlich entspannt und spricht von ein paar Einzelfällen. Da das Virus für den Menschen oder andere Tiere keine Gefahr darstellt, werden bisher auch noch keine therapeutischen Maßnahmen für die infizierten Kaninchen unternommen. Man gibt zwar zu, dass die Tiere durch die Wucherungen oft eingeschränkt seien, aber durch die geringe Ansteckungsrate möchte man vorläufig noch keine weiteren Schritte unternehmen.
Den Erreger nennt man "Cottontail rabbit papillomavirus", weil er hauptsächlich das Baumwollschwanzkaninchen betrifft. Genau wie auch beim "humanen Papillomavirus" (HPV) besteht keine besonders große Ansteckungsgefahr und eine Epidemie, oder Gefahr für unsere heimischen Kaninchen und Hasenartigen sei auszuschließen.