Niederösterreich

Infizierter schickt Kontakte an BH – sie landet im Spam

Ein Infizierter schickte seine Kontakte per Mail an die BH Wr. Neustadt. Dies landete im Spam, somit gab es für K1-Kontakte keinen Quarantänebescheid.
Tanja Horaczek
30.08.2021, 17:19

Aufregung um möglichen Corona-Cluster in Wr. Neustadt. Ein mit Corona infizierter Mann musste seine Kontakte per Mail an die Bezirkshauptmannschaft Wr. Neustadt schicken. Doch die potentiellen K1-Personen wurden nie von der BH kontaktiert. Grund: Das Mail landete im Spam.

"Hätten Urlaubstage opfern müssen"

Ein Paar, welches mit dem Coronafall Kontakt gehabt hatte, wartete schon seit Tagen auf den Anruf und den Quarantänebescheid, doch beides blieb aus. "Wir telefonierten dann selbst nach, weil wir nach dem Wochenende wieder arbeiten hätten gehen müssen. Und ohne Bescheid hätten wir Urlaubstage opfern müssen", kritisiert das Paar. Im "Heute"-Gespräch teilten sie mit, dass der Bekannte einen Tag nach dem Treffen bereits Symptome hatte. "Er wurde auch umgehend zur Testung geschickt, welche auch Corona bestätigte. Doch dann passierte nichts", bemängelt das Paar. 

Paar sollte trotzdem arbeiten gehen

Auch in der Firma des Freundes wurden weitere 20 Kollegen positiv getestet. Die Sorge bei dem Pärchen stieg mit jedem Tag. Weil drei Tage später noch immer kein Anruf seitens der BH erfolgte, rief das betroffene Paar selbst an. "Da wurde uns mitgeteilt, dass das Mail im Spam landetet und noch keiner angerufen wurde. Aber wir sollten trotzdem arbeiten gehen, da unser Freund noch einen zweiten Test machen sollte", erklärt der 31-Jährige. Er und eine Freundin sind über diese Handhabung entsetzt.

Ergebnis des PCR-Test steht aus

"Wir arbeiten beide in großen Firmen, wenn auch wir infiziert sein sollten, würde diese Kette endlos weitergehen", kritisieren sie. Erst als sie bei der Corona-Hotline anriefen wurden sie in Quarantäne gesetzt. Mittlerweile haben sie auch einen PCR-Test gemacht - das Ergebnis steht jedoch noch aus. "Uns ärgert einfach, dass wir in Eigenverantwortung alles geregelt haben. Und es hat niemanden gestört, dass wir Urlaubstage hätten nehmen müssen."

"Hatten am Wochenende viele positive Fälle zu bearbeiten"

Auf Nachfrage bei der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt wird festgehalten, dass alle Fälle sorgfältig abgearbeitet werden. "An diesem Wochenende hatte nur ein kleines Team Dienst und wir hatten 20 Fälle zu bearbeiten. Mit den jeweiligen angegebenen Kontakten dauert es einfach seine Zeit, bis wir alle angerufen haben", so BH Markus Sauer. Zum Thema Mail im Spamordner sagt er: "Ja, es kann vorkommen, dass Mails im Spam landen. Aber meine Mitarbeiter schauen auch diesen regelmäßig durch."

Jetzt E-Paper lesen