Beim Zweitligisten SV Stripfing scheinen mitten in der laufenden Saison die Lichter auszugehen. Wie "Sky" zuerst berichtete, wird der Klub am Montag den bereits erwarteten Insolvenzantrag stellen – das Aus scheint damit besiegelt. Dies deckt sich mit "Heute"-Informationen. Demnach soll es am Samstag ein weiteres Gespräch der Spieler mit der Gewerkschaft gegeben haben, in dem sie über ihre Rechte aufgeklärt wurden.
Möglicherweise tritt Stripfing noch einmal beim Auswärtsspiel gegen den SKU Amstetten an. Spätestens danach dürfte jedoch Schluss sein. Der Verein hatte die Bundesliga bereits am Freitag informiert, alle Optionen zu prüfen – darunter auch ein Insolvenzverfahren.
Die Österreichische Fußball-Bundesliga bestätigte: Der Klub habe erklärt, "alles zu unternehmen, um Lösungen in der aktuellen Situation zu finden, aber auch alle zur Verfügung stehenden Optionen, unter anderem die Beantragung eines Insolvenzverfahrens, zu prüfen". Mit einer rechtskräftigen Eröffnung stehe fest, dass Stripfing am Saisonende ans Tabellenende gereiht werde und absteigen müsse. Sollte der Spielbetrieb vorzeitig eingestellt werden – egal zu welchem Zeitpunkt – werden sämtliche bisherigen Ergebnisse der Saison rückwirkend annulliert.
Die finanzielle Lage in Stripfing ist schon seit Längerem prekär, vor allem für die Menschen im Verein. Dem Vernehmen nach geht es um drei offene Monatsgehälter, die sowohl Spieler als auch Angestellte wie Trainer Emin Sulimani und Sportdirektor Alexander Grünwald betreffen. Die Mannschaft hatte dem Klub eine Frist bis Ende Oktober gesetzt – vergeblich. Trainer Sulimani zeigte sich enttäuscht: "Schade, dass das dann so zu Ende geht. Und, dass wir das, was wir hier versucht haben aufzubauen, nicht fortführen können."
Auch Kapitän Konstantin Kerschbaumer fand deutliche Worte: "Es geht um unsere jungen Burschen, die Träume haben, ihr Bestes versuchen und seit drei Monaten kein Geld bekommen. Sie müssen Miete zahlen etc. Wie sie trotzdem mit der Situation umgehen, davor kann ich nur den Hut ziehen."
Sollte Stripfing den Spielbetrieb während der laufenden Saison einstellen, können sich alle Spieler, die dem Verein angehört haben, ohne Ausbildungsentschädigung oder Ablösesumme einem neuen Klub anschließen. Der Verband kann zudem auch außerhalb der Transferzeit einen Vereinswechsel genehmigen – ein schwacher Trost für die Betroffenen.