Trumps Wirtschaftspolitik

Investoren-Legende lässt mit Aktien-Verkauf aufhorchen

Warren Buffett hat dieses Jahr Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Dollar von US-Banken abgestoßen. Er ist damit nicht der einzige. Ein schlechtes Omen?
19.07.2025, 14:53
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Eigentlich geht es den Banken in den USA gut. Goldman Sachs meldete erst diese Woche einen Gewinnsprung von 22 Prozent, wie der "Telegraph" schreibt. Auch die Citigroup erhöht ihre Gewinne um 25 Prozent. Bei der Bank of America ist der Sprung zwar nicht so groß, doch schafft auch sie es, ihren Gewinn zu vergrößern.

Doch nun lässt Warren Buffett aufhorchen. Die Investitions-Legende hat dieses Jahr Aktien von US-Banken im Wert von mehreren Milliarden Dollar abgestoßen.

Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Dollar verkauft

Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway hat sich von einem großen Teil seiner US-Bankbeteiligungen getrennt. Buffett verkaufte Aktien amerikanischer Banken und Finanzunternehmen im Wert von rund 3,2 Milliarden Dollar. Dazu gehört eine Beteiligung an der Citigroup im Wert von knapp einer Milliarde Dollar. Die Anteile der Bank of America, die abgestoßen wurden, betragen sogar zwei Milliarden Dollar.

Berkshire Hathaway hat damit zwar immer noch beträchtliche Beteiligungen im Bankensektor. Von seinem aktuellen Portfolio sind 16,4 Prozent in American Express und 10,1 Prozent in der Bank of America investiert.

Weg von Banken, hin zu Energie

Aber: "Berkshire hat sein Engagement in US-Bankaktien eindeutig reduziert", sagt Larry Cunningham, Direktor des John L. Weinberg Center for Corporate Governance an der University of Delaware. "Diese Aktivität deutet auf eine vorsichtige oder sogar pessimistische Einstellung zum Bankwesen hin."

"Es ist immer schwer zu sagen, wie viel von Berkshires Verkäufen auf makroökonomischen Pessimismus und wie viel auf unternehmensspezifische oder interne Überlegungen zurückzuführen ist", sagt er weiter.

"Aber es ist auch bemerkenswert, dass Berkshire in letzter Zeit mehr in Energie und Konsumgüter investiert zu sein scheint". Dies könne auf eine Verlagerung hin zu Sektoren hindeuten, die in einem volatilen Umfeld als widerstandsfähiger gelten.

Inflation und Trumps Drohungen gegen das Fed

Der Grund hinter dem Pessimismus ist wohl US-Präsident Donald Trump. Analysten glauben, dass seine ökonomische Achterbahnfahrt die amerikanische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte endgültig treffen wird.

Die Inflation in den USA ist im Juni auf 2,7 Prozent gestiegen, was nach Ansicht von Ökonomen ein Zeichen für die Zukunft ist. Die jüngsten Drohungen des Präsidenten, den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, zu entlassen, sind in der Wirtschaft ebenfalls nicht gut angekommen.

Buffett scheint in seiner Einschätzung nicht allein zu sein

Buffett gilt als erfolgreichster Investor aller Zeiten. Millionen von Anhängern verfolgen jeden seiner Schritte und werden ihnen wohl folgen. Schon jetzt ist Buffett mit den Verkäufen nicht allein.

Jamie Dimon, der Vorstandsvorsitzende von J.P. Morgan, verkaufte im April rund 31,5 Millionen Dollar seiner Anteile an der Investmentbank. Dies geschah nach einem Verkauf von Aktien im Wert von 125 Mio. Dollar im Jahr 2024, dem ersten Verkauf seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005.

Auch Bill Gross, der Mitbegründer des Anleihenhandelsriesen Pimco, sagte auf X: "Investoren, wacht auf! [...] Ich für meinen Teil bewege mich defensiv - mehr Bargeld, Kauf von Werten mit 4-5 Prozent Dividendenrendite. Und ein Schwerpunkt auf Nicht-US-Anleihen."

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 20.07.2025, 12:53, 19.07.2025, 14:53
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