"Es war immer arschknapp! Wir geben nicht auf!", prangt auf der Homepage des Reparatur- und Servicezentrums R.U.S.Z. Doch nun dürfte wohl endgültig Schluss sein: Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtet, wurde über das Vermögen des Zentrums am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet.
Der Betrieb – früher in Penzing, dann in Rudolfsheim-Fünfhaus beheimatet – wurde 1998 als Projekt für Langzeitarbeitslose gegründet. Der Hauptaufgabenbereich lag im Angebot von Reparaturen von gebrauchten Elektro- und Elektronikgeräten wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler.
Das Unternehmen wurde aber nicht nur für (günstige) Reparaturen bekannt, sondern entwickelte sich darüber hinaus in Richtung einer Agentur für die Entwicklung und Umsetzung von F&E- sowie Ausbildungs- und Trainingsprojekten für Fachkräfte der Mechatronik.
Laut AKV sind derzeit 14 Gläubiger mit Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von rund 130.000 Euro betroffen, das Unternehmen beschäftigte zuletzt drei Dienstnehmer. Als Grund für den Konkurs wird das Aussetzen des Reparaturbonus sowie der dadurch entstandene Liquidationsengpass genannt. Ob das Unternehmen fortgeführt bzw. ein Sanierungsplan vorgelegt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Bereits im September 2023 meldete das Zentrum Insolvenz mit rund 670.000 Euro Schulden an. Als Grund wurde damals bereits die Aussetzung des Reparaturbonus angegeben. Allerdings gab der Betriebsgründer, Sepp Eisenriegler, in Interviews an, dass das Aussetzen des Bonus nur der Tropfen gewesen sei, der das bereits volle Fass zum Überlaufen gebracht habe.
Bereits seit 2008 habe das R.U.S.Z. meist knapp an der Grenze zur Liebhaberei wirtschaften müssen. Die Pandemie, Kredite, massive Preisanstiege durch den Ukraine-Krieg und Kosten für angeordnete Elektrobefunde brachen dem sozialökonomischen Betrieb schließlich das Genick.