Die 365-Euro-Jahreskarte ist ein Wiener Erfolgsmodell – doch wie lange noch? Die Stadt steht unter Sparzwang, und die Wiener Linien müssen mitziehen. Das Öffi-Ticket könnte also schon bald mehr kosten.
In den vergangenen Tagen sorgte eine mögliche Preisanpassung bereits für Diskussionen. Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) kündigte einen Anstieg der Kosten für die Öffi-Jahreskarte an. Nach "Heute"-Informationen ist eine Erhöhung um 100 bis 150 Euro politisch am wahrscheinlichsten. Eine Verdoppelung auf über 700 Euro wäre zwar inflationsbereinigt nachvollziehbar, aber kaum vermittelbar.
Hinter den Kulissen wird bereits heftig gerechnet – und verhandelt. In einem Bericht der "Kronen Zeitung" wollte sich die Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl zwar noch nicht auf eine konkrete Zahl festlegen, aber: "Wir berechnen verschiedene Modelle." Das Ziel: ein Preis, der "fair und vertretbar" bleibt. Klar ist allerdings auch: Seit 2012 ist das Ticket günstiger als früher – damals kostete es 449 Euro.
Es wird nicht nur über den Einmalpreis gesprochen, sondern über das gesamte Tarifsystem, inklusive Ratenzahlung. Reinagl macht Druck: Ohne mehr Geld könne es zu Einschnitten im Angebot kommen. "Mir ist am allerwichtigsten, dass Wien so mobil bleibt wie jetzt", betont sie.
Das letzte Wort hat Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Gemeinsam mit den Wiener Linien soll sie in den kommenden Monaten konkrete Vorschläge vorlegen. Reinagl hofft jedenfalls, dass die Einschnitte möglichst sanft ausfallen und betont die soziale Verantwortung des Unternehmens.
