Porno-Star verrät

Jason Steel: "Ich hatte mit über 2.500 Frauen Sex"

Jason Steel zählt zu den erfolgreichsten Porno-Stars in Deutschland. Nun hat der 43-Jährige offenbart, was für ihn richtig guter Sex bedeutet.
André Wilding
30.06.2025, 21:33
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Er hat mit über 2.500 Frauen geschlafen – beruflich, versteht sich. Jason Steel gehört zu den bekanntesten Gesichtern der deutschen Pornobranche. Doch hinter dem Kameralicht und all dem, was wir auf dem Bildschirm sehen, steckt ein Mann, der sehr genau darüber nachgedacht hat, was Intimität, Lust und guter Sex wirklich bedeuten. Im Gespräch mit BestFans spricht der Berliner Darsteller offen über emotionale Blockaden bei Männern, unterschätzte Lustzonen – und darüber, wie sich seine eigene Sexualität über die Jahre verändert hat. Ein Gespräch über Penetration, Pegging, Prostataorgasmen – und warum echter guter Sex vor allem mit Selbstkenntnis beginnt.

Jason, von dir stammt der Satz: "Wer sich als Mann penetrieren lässt, wird ein besserer Liebhaber." Was genau meinst du damit?

Ich bin überzeugt: Wer bereit ist, sich selbst – körperlich wie emotional – wirklich zu erforschen, entwickelt ein tieferes Verständnis für Lust und Intimität. Gerade der Analbereich, bei Männern wie Frauen, birgt eine oft unterschätzte erogene Zone, die viele nie bewusst wahrnehmen oder ausprobieren. Wer sich darauf einlässt – sei es allein oder mit dem Partner – lernt nicht nur neue Seiten seiner Sexualität kennen, sondern auch, wie wichtig Vertrauen, Offenheit und Hingabe sind. Viele Männer reden kaum über ihre Gefühle oder Vorlieben beim Sex. Dabei liegt genau darin ein großes Potenzial: Wer sich traut, seine Lust zu reflektieren und mitzuteilen, gewinnt an Selbstsicherheit – und diese Sicherheit spüren auch die Partner. Für mich steht fest: Wer sich selbst besser kennt, kann auch auf andere besser eingehen. Und genau das macht letztlich einen richtig guten Liebhaber aus.

War das eine Erkenntnis aus deinem Job, aus privaten Erfahrungen – oder beides?

Erkenntnisse sammelt man aus allen Bereichen des Lebens bzw. Alltags, da gehört die Arbeit dazu. Natürlich macht man die ersten Erfahrungen mit dem eigenen Körper. Dann versucht man, sich mit anderen Körpern und Menschen zu vergleichen, um herauszufinden, was da in einem selbst steckt. Es läuft auf "Studieren über Probieren" aus und ist durch die eigene Lebensphase und das soziale Umfeld geprägt. In der Adult Branche ist das komplett anders, viel offener und transparenter, weil über alles geredet wird, damit alle wissen und verstehen, was am Set nachher abläuft oder nicht ablaufen sollte.

Du plädierst dafür, Sexualität zu erforschen und sich selbst neu zu entdecken. Was war für dich persönlich die wichtigste Entdeckung?

In den letzten 25 Jahren gab es einige interessante und inspirierende Entdeckungen, die meine eigene Sexualität erweitert und bereichert haben. Eine sehr frühe Erkenntnis war mein Fetisch für Natursekt mit 18 Jahren und dann folgte irgendwann Pegging und mein erster Prostataorgasmus mit 28 und schließlich landete ich irgendwie ab 35 auch bei Füßen, obwohl die mich in jungen Jahren gar nicht interessiert haben. Daraus schließe ich, dass sich Sexualität im Laufe eines Lebens weiterentwickelt und neue Praktiken wie auch Fetische hinzukommen. Sag also "niemals nie".

Du hast mit 2.500 Frauen gedreht – was macht für dich den Unterschied zwischen reinem Sex und wirklich gutem Sex?

Tatsächlich waren es sogar über 2.500 Frauen, allerdings berufsbedingter Bumsverkehr also eher "reiner Sex" und das auch noch vor einer Kamera, aber durch den Job war es mir möglich viele Frauen mit unterschiedlichen Backgrounds kennenlernen zu dürfen. Ein echtes Privileg und mit ein paar wenigen auserwählten Damen hatte ich privaten und auch wirklich guten intensiven Sex. Aber vor der Kamera ist es einfach nur reiner technischer Sex gepaart mit kurzfristigen Emotionen wahrscheinlich ähnlich wie als wenn man privat Sex hat mit jemanden und sich am Ende denkt, einmal war okay, mehr nicht unbedingt. Dann fühlt man sich zwar befriedigt, aber nur kurz und dann will man wieder Sex und die Suche nach dem vermeintlichen Sexglück fängt von vorne an.

Was bedeutet guter Sex für dich – und kann man das lernen?

Ja, ich denke, man kann es lernen. Reiner Sex wird immer dann zu gutem Sex, wenn man sich besser und länger kennt und die Chemie einfach stimmt, wenn beide dann auch ähnliche Vorstellungen von ihren Sexualvorlieben haben, dann macht es manchmal überraschend "Zick, Zack, Boom". Das ist aber eher die Ausnahme. Deshalb suchen Menschen meistens nach einer längeren und tieferen Relationship in der sie sich so geborgen fühlen, dass sie ihre Sex-Fantasien offenbaren und ausleben können. Mehr lernen durch Zuhören. Mehr intimes Wissen über den Partner und gegenseitiges Vertrauen sind meines Erachtens, die Grundlage für besseren Sex.

Du hast mal erzählt, dass du dir in deiner Karriere Syphilis eingefangen hast. Hat dich das verändert – oder wie gehst du heute mit solchen Risiken um?

Das Risiko einer Infektion mit einer Geschlechtskrankheit, also mit Bakterien, Viren oder einfach nur Pilzen, ist immer da und natürlich bei jedem Dreh ein allgegenwärtiges Thema, welches wir durch regelmäßige Gesundheitstests kontrollieren und überwachen. Dennoch kann es unter Profis, wenn auch sehr wenig, zu Ansteckungen kommen. In so einem Falle lässt man sich die richtigen Medikamente verschreiben und folgt den Anweisungen des Arztes und wartet mit Drehs oder sexuellen Kontakten zu anderen Personen so lange, bis man einwandfrei gesund ist und dies durch eine Nachtestung bestätigt wurde. Verändert hat mich die Syphilis-Infektion nicht wirklich, aber sie war sehr ärgerlich und hat einen wirtschaftlichen Schaden verursacht. Es ist ärgerlich, aber es ist halt Berufsrisiko.

Nach all den Jahren: Was macht dir heute noch Spaß an deinem Job – was reizt dich noch?

Der Job vereint viele Dinge, die ich interessant und spannend finde. Es sind vor allem die Menschen an sich und einfach der gesamte Produktionsprozess, der mich seit 25 Jahren am Pornofilm fesselt. Heute habe ich mehr Freiheiten, den kreativen und erotischen Teil mitzugestalten und ich produziere bereits seit ein paar Jahren eigene Filme. Einen meiner Werke "Doll Love" könnt ihr übrigens dieses Jahr beim Pornfilmfestival 2025 in Berlin sehen, und zwar auf Leinwand in einem richtigen Kinosaal. Es geht um KI, Virtual Reality und Sexdolls.

Was wünschst du dir von Männern im Umgang mit ihrer Sexualität?

Dass sie sich nicht nur auf den Schwanz und ihre Ausdauer im Bett reduzieren bzw. reduzieren lassen, sondern dass sie sich intensiver mit ihren eigenen Gefühlen und dem ihres Partners auseinandersetzen. Lernen durch Zuhören. Aber dabei hin und wieder auch das Gespräch zum Thema Sex bei Freunden suchen, denn solche Feedbacks können helfen die eigene Unsicherheit abzubauen. Verschafft euch einen Überblick und probiert Dinge einfach mal aus. Von mir aus führt dafür ein sexueller Experimentiertag oder Ähnliches ein und dann gilt wieder klassisch "Learning by Doing". Ein letzter Hinweis noch: Jeder Mann hat Gefühle und lasst euch bitte nicht einreden, wie ein Mann zu sein oder auszusehen hat, denn das bestimmst nur du allein.

Und was wünschst du dir von Frauen im Umgang mit sich selbst – oder mit Männern?

Mehr Verständnis der Frauen und Männer für die Emotionen ihres Partners. Wer mit sich selbst im Reinen ist, der sendet dies unterbewusst an andere aus. Arbeitet zuerst an euch selbst, bevor ihr von anderen etwas haben wollt. Grundsätzlich würde ich mir von den Frauen wünschen, dass sie mit ihren sexuellen Wünschen mutiger umgehen und von den Herren mehr Unterstützung, die Wünsche des anderen real werden zu lassen, aber dabei die eigenen Fantasien nicht zu kurz kommen zu lassen. Männer und Frauen sollten beide lernen, dass Geduld und Zeit auch Wege zu mehr sexuellem Glück sein können.

Heute bist du neben deiner Tätigkeit als Pornodarsteller auch auf Portalen wie BestFans aktiv. Wie viel Geld kann man damit verdienen?

Also vier- bis fünfstellige Verdienste sind im Monat möglich, allerdings sei gesagt, dass hier die Damen im Umsatz-Vorteil sind und sie deutlich mehr Geld verdienen als ihre männlichen Kollegen. Trotzdem macht mir persönlich der direkte Fankontakt sehr viel Spaß und ich freue mich, wenn ich "verrückte" Videowünsche lese, die mich zum Teil sogar für eigene zukünftige Projekte inspirieren.

Welche Tipps würdest du Männer geben, die ebenfalls von einer Karriere als Pornostar träumen?

"Believe in yourself"… es ist kein leichter Weg und oftmals wirst du für deine offene Einstellung zur Sexualität von der Gesellschaft abgestraft, aber ihr könnt das Ändern und ebenfalls einen Beitrag leisten, das Pornoimage zu verbessern. Seid professionell, ehrgeizig und ehrlich, denn Ehrlichkeit ist einer der Schlüssel zu mehr Glaubwürdigkeit. Hört niemals auf, an eurer zukünftigen Porno Vision festzuhalten. Just do it! …Aber immer bitte mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft!

{title && {title} } wil, {title && {title} } 30.06.2025, 21:33
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