Wir verharren in der tristen Wirtschaftslage – es ist keine Besserung in Sicht. Jetzt zeigt das auch eine neue Studie, die mittelständische Betriebe in Österreich sehr deutlich durchleuchtet.
Schon der erste Satz der Studie zeigt, wie schlimm die Lage ist: "Die Stimmung im österreichischen Mittelstand ist weiter stark getrübt und von Pessimismus geprägt" (1.400 Betriebe wurden analysiert in der Creditreform KMU-Umfrage Österreich Frühjahr 2025).
Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer vom Österreichischen Verband Creditreform: "Die Einschätzungen der Unternehmen machen deutlich, dass die Rezession inzwischen weite Teile des Mittelstands erreicht hat. Eine schwache Industrieproduktion, sinkende Exporte und eine verhaltene Konsumnachfrage belasten immer mehr Betriebe. Gleichzeitig dämpfen Unsicherheiten und hohe Finanzierungskosten die Investitionsbereitschaft."
Seit mehr als zwei Jahren geht die Wirtschaftsleistung in Österreich zurück. Die Auswirkungen auf den Mittelstand, also die privaten kleinen und mittelgroßen Unternehmen der Österreicher: 43 Prozent haben jetzt weniger Aufträge, nur knapp elf Prozent berichten von einem Anstieg. Schockierend auch die Angaben zum Umsatz: 40 Prozent der Unternehmen sagen, sie nehmen jetzt weniger ein – das ist der niedrigste Wert seit 16 Jahren!
"Österreich dürfte auch 2025 zu den wachstumsschwächsten Ländern Europas gehören. Rückläufige Investitionen, stagnierende Konsum und eine schleppende Exportentwicklung zählen zu den Hauptursachen für die anhaltende Wirtschaftsschwäche und die stetig steigenden Insolvenzen", sagt Weinhofer.
Eines ist leider fix: Auch heuer wieder werden aufgrund der traurigen Wirtschaftslage viele ihren Job verlieren. Jeder fünfte Betrieb, so die Studie, will oder muss heuer Mitarbeiter entlassen, nur 7,5 Prozent planen, neue Stellen aufzubauen. Im Vorjahr haben mehr als ein Viertel Arbeiter abgebaut.
"Die derzeit schwierige wirtschaftliche Lage wirkt sich stark auf das Einstellungsverhalten aus. Zudem sind die Kosten für die Rekrutierung und Einstellung qualifizierten Personals in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen – ein weiterer Hemmschuh für Neueinstellungen", sagt Weinhofer vom Verband Credtireform.