Umfrage alarmiert

Jugend in Vape-Falle – E-Zigarette lockt in die Sucht

Sie dampfen sich in die Sucht: Immer mehr Teenies steigen mit der E-Zigarette ins Nikotin ein. Experten schlagen mit einer aktuellen Umfrage Alarm.
Oberösterreich Heute
31.05.2025, 20:54
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Sie passen in jede Jackentasche, riechen nach Kaugummi oder Mango – und sie sind überall: E-Zigaretten. Wer in letzter Zeit an einem Schulhof vorbeigekommen ist, hat es längst bemerkt: Die Vapes sind bei Teenies angekommen.

Im Rahmen der ESPAD-Erhebung (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs) wurden jetzt fast 2.000 oberösterreichische Schüler zu ihrem Nikotinkonsum befragt. Die Ergebnisse belegen, was Experten schon lange sagen – Nikotin ist zurück. Und zwar in neuem Gewand.

Boom bei Vapes und Nikotinbeutel

"Erstmals zeigt sich nun auch in den Befragungen, was wir in den vergangenen Jahren bereits beobachten konnten", berichtet Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention von pro mente OÖ. Konkret: Zigaretten verlieren an Reiz, dafür boomen Vapes und Nikotinbeutel.

„Erstmals zeigt sich nun auch in den Befragungen, was wir in den vergangenen Jahren bereits beobachten konnten.“
Rainer SchmidbauerLeiter des Instituts Suchtprävention von pro mente OÖ

Laut Umfrage hat mehr als die Hälfte der Teenies schon mal an der E-Zigarette gezogen – neun Prozent dampfen täglich. Die klassische Tschick liegt mit 42Prozent (einmal probiert) und acht Prozent (täglich) mittlerweile hinten. Auch Nikotinbeutel sind am Vormarsch: 30Prozent haben sie schon ausprobiert, sieben Prozent nutzen sie täglich. Zwei Drittel der Teenies mixen gleich mehrere Produkte.

Fix ist jetzt auch: Vapes sind das neue Einstiegs-Ticket in die Nikotinwelt. Fast die Hälfte der Jugendlichen gab an, mit der E-Zigarette ihre Nikotin-Karriere gestartet zu haben. Klassische Zigaretten landen mit 35,5 Prozent nur mehr auf Platz zwei.

Ein großes Problem: Die bunten E-Zigaretten "richten sich mit ihrem Marketing gezielt an junge Zielgruppen", erklärt der Suchtexperte. Seine Forderung: "Bundesweit eine vollständige gesetzliche Gleichstellung der neuen Nikotinprodukte mit jenen herkömmlicher Tabakprodukte."

"Ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko"

Zwar hat sich der Anteil rauchender Jugendlicher seit 2003 halbiert – aber der Dampf ersetzt das Feuer. Derzeit konsumieren 18Prozent der Jugendlichen täglich irgendein nikotinhaltiges Produkt. Der Rückgang beim Tschick-Rauchen wird durch Vapes & Co. mehr als kompensiert.

"Der Rückgang beim Zigarettenrauchen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass neue Nikotinprodukte ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen", warnt Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) anlässlich des Weltnichtrauchertags am Samstag. Junge Menschen müssten vor Abhängigkeiten geschützt werden – sie appelliert daher, Prävention ernst zu nehmen.

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