Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo in Österreich ein Bleifuß Schlagzeilen macht: Wilde Überholmanöver, waghalsige Drifts und Tempo jenseits von Gut und Böse. Nicht selten endet die Raserei mit gefährlichen Situationen und tragischen Unfällen.
Immer mehr Gemeinden sagen Bleifüßen deshalb den Kampf an. Dabei setzen sie oft auf mobile Radargeräte, die ganz unauffällig in Autos versteckt werden. Im hinteren Bereich sind Blitzer eingebaut, die durch die Scheibe fotografieren.
Eingesetzt werden die Fahrzeuge vor allem in Wohngebieten, wo sie unscheinbar zwischen anderen Fahrzeugen parken. Gleich zwei davon rotieren monatlich in Ried im Innkreis. Aber: Die Stadt veröffentlicht die Standorte regelmäßig auf ihrer Website.
Und jetzt sind auch die Standorte für kommenden Monat fix: Ab Juni stehen die mobilen Blitzer im Voglweg und in der Weberzeile. Dort befindet sich unter anderem auch das gleichnamige Einkaufszentrum.
Warum gibt Ried die Standorte so öffentlich preis? Die Bezirkshauptstadt (mehr als 12.000 Einwohner) will sich nicht verstecken, um nicht dem Vorwurf der Abzocke ausgesetzt zu sein.
Wie tragisch die Raserei enden kann, zeige erst kürzlich ein dramatischer Fall im Bezirk Linz-Land: Am Gründonnerstag raste ein erst 15-Jähriger bei Traun in den Tod. Am Abend überholte der Teenager laut Zeugen auf der Wiener Bundesstraße (B1) waghalsig einen Wagen, beim Einscheren verlor er plötzlich die Kontrolle.
Der weiße BMW raste in den Straßengraben, hob ab, krachte mit voller Wucht gegen einen riesigen Werbeträger aus Stahl. Der junge Russe starb noch am Unfallort – Polizisten und Ersthelfer retteten zwei weitere Insassen (17, 19) aus dem Wrack.