Der Schock ist noch nicht verdaut: Donnerstagabend kam es in Traun (Bez. Linz-Land) zu einem tragischen Crash. Ein erst 15-Jähriger saß am Steuer eines weißen BMW, mit dabei hatte er zwei Freunde (17, 19). Gegen 20.50 Uhr überholte der Teenager laut Zeugen auf der Wiener Bundesstraße (B1) waghalsig einen Wagen – beim Einscheren verlor er die Kontrolle.
Der weiße BMW raste in den Straßengraben, hob ab, krachte mit voller Wucht gegen einen riesigen Werbeträger aus Stahl. Für den 15-jährigen Russen kam jede Hilfe zu spät – Ersthelfer kämpften vergeblich um sein Leben.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr kamen an ihre Grenzen: Als wäre die Situation nicht schon belastend genug, tummelten sich plötzlich dutzende Schaulustige am Einsatzort. Es soll sich um etwa Hundert Personen gehandelt haben. Was folgte, beschreibt ein Mitglied der FF Traun im Interview mit dem "ORF" als "in meiner Karriere einzigartig" – und das definitiv nicht im positiven Sinn.
"Wenn man irgendwann einmal eine ruhige Minute gehabt und sich umgeschaut hat, hat man rundum Lichter gesehen", erzählt er mit zitternder Stimme von den dutzenden Handys, die auf die Einsatzkräfte gerichtet waren. "Die leuchten nicht, weil du ein Licht brauchst, sondern weil du gefilmt wirst. Und das macht was mit einem."
Laut "ORF"-Bericht sollen die Schaulustigen vor allem aus der tschetschenischen Community gewesen sein. Nachrichten und Clips auf Social Media hätten dazu geführt, dass die Menge immer größer wurde. Im weiteren Verlauf stießen auch Angehörige dazu, die vom Kriseninterventionsteam betreut wurden.
Gerüchte, wonach die drei Verunfallten Verbindungen zur Tuning-Szene gehabt haben sollen, verbreiteten sich am Donnerstag schnell. Auf "Heute"-Anfrage konnte die Polizei das aber noch nicht bestätigen. Denn: Die beiden Überlebenden liegen mit schweren Verletzungen im Spital, konnten noch nicht einvernommen werden.