"Parkplatzraub durch Linz"

90 Parkplätze weg – schon wieder Polit-Streit um Radweg

In Linz tobt der Streit um Radwege. Nach dem Nibelungenbrücken-Fiasko sorgt nun der geplante "Radhighway" in der Lederergasse für Ärger in der FPÖ.
Oberösterreich Heute
18.04.2025, 13:15

Keine guten Nachrichten für Radler: Nach nur drei Wochen Testlauf zog die Politik (ÖVP und FPÖ) beim Radweg-Provisorium auf der Linzer Nibelungenbrücke die Notbremse. Wie berichtet wurde der Rückzieher mit zu vielen brenzligen Situationen im Verkehr begründet.

Die Reaktionen aus der politischen Konkurrenz kamen prompt: Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) bezeichnete das Aus als "mutlos und voreilig", auch die Grüne Mobilitätssprecherin Dagmar Engl übte scharfe Kritik: "Die Zweifel an den Radstreifen waren immer präsenter als deren Bedeutung und Wichtigkeit."

Wieder Polit-Streit um Radwege

Zuspruch gab es von der FPÖ: Sicherheitsstadtrat Michael Raml freute sich über die Entscheidung, die Radwege teilweise wieder abzubauen: "Zuletzt siegt dann doch die Vernunft." Nur wenige Tage nach dem Aus auf der Nibelungenbrücke ist jetzt schon wieder ein Polit-Streit um Radwege entbrannt.

Worum geht es diesmal? Der Radweg in der Lederergasse soll bis in die Petzoldstraße im Osten der Stadt verlängert werden. Die FPÖ sieht darin ein großes Problem. Denn: Fast 90 Parkplätze im Kaplanhofviertel sollen dem "Radhighway" weichen.

"Gemeinsam mit den Grünen führen die SPÖ und ÖVP einen regelrechten Parkplatzraub quer durch Linz", kritisiert Gemeinderat Željko Malesevic (FPÖ) scharf. Statt auf eine ausgewogene Verkehrspolitik zu setzen, würden die Akteure "ausschließlich einseitige Maßnahmen" setzen. Diese entsprächen nicht der Lebensrealität vieler Anrainer.

„Gemeinsam mit den Grünen führen die SPÖ und ÖVP einen regelrechten Parkplatzraub quer durch Linz.“
Željko Malesevic (FPÖ)Gemeinderat und FPÖ-Obmann im Kaplanhofviertel

"Wer fast 90 Parkplätze streicht, ohne für Ersatz zu sorgen, schafft keine Mobilitätswende – sondern neue Probleme", ist sich Malesevic sicher und stichelt insbesondere gegen den roten Stadtchef: "Als Planungsreferent hätte Bürgermeister Dietmar Prammer sehr wohl die Möglichkeit, dieses Vorhaben zu stoppen. Leider stehen er und seine Partei voll und ganz hinter der Vernichtung von Parkplätzen."

"Macht absolut keinen Sinn"

Verkehrsreferent Martin Hajart (ÖVP) verteidigt den "Highway": "Das Projekt ist nicht nur ein Radweg, sondern ein gemeinsames Vorhaben, um das Viertel auch für Fußgänger und Anwohner attraktiver zu gestalten", wird der Vizebürgermeister in der "Krone" zitiert.

Hajart erinnert zudem daran, dass die FPÖ dem ersten Teil des Projekts zugestimmt hatte: "Es macht absolut keinen Sinn, das Projekt halb fertig zu lassen.“ Durch die Umwandlung von Längs- in Schrägparkzonen sollen zudem neue Parkplätze geschaffen werden, auch Stellplätze für Bewohner seien möglich.

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