Polizei alarmiert

"Beunruhigend": So viele Teenies werden schon kriminell

Kinder auf Abwegen: In OÖ sorgt die aktuelle Kriminalstatistik für Alarm. In den vergangenen zehn Jahren wurden immer mehr Teenies auffällig.
Oberösterreich Heute
18.04.2025, 08:45

Immer jünger, immer öfter – in Oberösterreich schlagen Kinder und Jugendliche zunehmend kriminelle Wege ein. Besonders auffällig: Die Zahl der unter 14-jährigen Tatverdächtigen hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Das zeigt die Kriminalstatistik des Vorjahres.

2014 waren es noch 799 Kids zwischen zehn und 14 Jahren, die bei der Polizei auffielen. 2024 waren es schon satte 1.533 – immer öfter geraten Kinder also schon im Volksschul- oder Unterstufenalter auf die schiefe Bahn.

Insgesamt wurden im Vorjahr 7.271 Jugendliche unter 18 Jahren als Tatverdächtige registriert. Damit liegt die Zahl zwar unter dem Wert von 2023 (7.481), doch das Niveau ist seit Jahren hoch.

"Erfordert entsprechendes Reagieren"

Vor allem im Bereich der Kinderdelikte sieht Landespolizeidirektor Andreas Pilsl dringenden Handlungsbedarf: "Insbesondere die Zahl von jugendlichen Intensivtätern ist beunruhigend und erfordert ein entsprechendes Reagieren." Er pocht die Umsetzung der Kriminaldienstreform, um die Ermittlungstätigkeit weiter zu stärken.

„Insbesondere die Zahl von jugendlichen Intensivtätern ist beunruhigend und erfordert ein entsprechendes Reagieren.“
Andreas PilslLandespolizeidirektor für Oberösterreich

Auf die Schulter darf sich die heimische Polizei trotzdem klopfen: "Im Bundesländervergleich kann Oberösterreich eine sehr hohe Aufklärungsquote vorweisen, nämlich 61 Prozent. Zum Vorjahr ergibt das eine Steigerung um 1,6 Prozent.", freut sich Pilsl.

Weniger Kriminalität

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 67.733 Straftaten angezeigt. Das sind um 1,2 Prozent weniger als im Jahr davor. Heißt: Die Kriminalität im Bundesland ist rückläufig – zumindest auf dem Papier. Die Zahl der Vergewaltigungsanzeigen stieg leicht an – insgesamt 169 Anzeigen wurden 2024 erstattet, acht mehr als im Vorjahr.

Bei Einbrüchen, Autodiebstählen und Raub zogen die Täter offenbar die Handbremse. Besonders Kellerabteile waren 2024 anscheinend out – hier sank die Zahl der Delikte um über 21 Prozent. Auch Gewalt gegen Polizisten ging deutlich zurück.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.04.2025, 08:47, 18.04.2025, 08:45